
Babys beginnen in der Regel, sich um ihre eigene Achse zu drehen, wenn sie etwa 4 bis 6 Monate alt sind. Zu diesem Zeitpunkt haben sie oft genug Muskelkraft und Kontrolle über ihren Körper, um sich von der Rückenlage in die Bauchlage und umgekehrt zu drehen. Jeder Säugling entwickelt sich jedoch in seinem eigenen Tempo, sodass es Unterschiede geben kann. Einige Babys drehen sich früher, während andere etwas länger dafür brauchen. Es ist sinnvoll, das Baby dabei zu unterstützen und seine motorische Entwicklung zu fördern. Die Bauchlage ist dabei die beste Möglichkeit, um ganz natürlich die Muskulatur zu stärken.
Entwicklungsphasen des Drehens
- Neugeborenenphase (0-2 Monate):
In den ersten Wochen sind Babys hauptsächlich mit Schlafen und Trinken beschäftigt. Ihre Bewegungen sind weitgehend reflexartig. Das Drehen ist noch nicht möglich.
- Frühe Säuglingsphase (2-4 Monate):
Ab etwa 2 Monaten beginnen Babys, mehr Kontrolle über ihre Bewegungen zu entwickeln. Sie können jetzt auch ihr Köpfchen kurz allein halten und den Oberkörper leicht anzuheben, wenn sie auf dem Bauch liegen. In dieser Phase sind sie jedoch in der Regel noch nicht in der Lage, sich aktiv zu drehen.
- Mittlere Säuglingsphase (4-6 Monate):
In diesem Zeitraum beginnen die meisten Babys, sich selbstständig von der Rückenlage in die Bauchlage zu drehen und umgekehrt. Bevor ihnen die Drehung um die eigene Achse gelingt, fangen sie oft zunächst damit an, sich auf die Seite zu legen.
- Späte Säuglingsphase (6-9 Monate):
Sobald Babys das Drehen beherrschen, erreichen sie oft auch bald andere motorische Meilensteine wie das Sitzen und Krabbeln. In dieser Phase können sie auch beginnen, sich in verschiedene Richtungen zu rollen oder zu robben und ihre Umgebung aktiv zu erkunden.
Faktoren, die das Drehen beeinflussen
- Muskelkraft: Eine starke Nacken- und Rumpfmuskulatur ist entscheidend für das Drehen. Bauchlage ("Tummy Time") ist wichtig, um diese Muskeln zu stärken.
- Koordination: Babys müssen lernen, ihre Arme und Beine zu koordinieren, um sich zu drehen. Dies geschieht oft im Spiel und aus der Lust heraus, ihre Umgebung zu erkunden.
- Neugier: Wenn ein Baby einen spannenden Gegenstand entdeckt, der außer Reichweite liegt, kann das die Motivation steigern, sich zu drehen.
Wie Eltern ihr Baby beim Drehen unterstützen können
Auch wenn Babys das Drehen letztlich selbstständig lernen, können Eltern ihnen ein wenig dabei auf die Sprünge helfen.
- Tummy Time: Regelmäßig die Bauchlage anbieten, um die Muskulatur zu stärken.
- Spielzeug: Spielzeuge im Sichtfeld können für Babys ein starker Antrieb sein, sich zu drehen.
- Interaktive Spiele: Eltern können die Freude am Drehen spielerisch steigern, zum Beispiel indem sie ein großes, farbenfrohes Tuch sanft von einer Seite zur anderen über das Baby gleiten lassen, während es auf dem Rücken liegt. Dies kann das Baby dazu bringen, sich zu drehen, um das Tuch zu verfolgen.
- Zeit lassen: Wichtig ist, dass Eltern keinen Druck machen und genau beobachten, ob das Baby Anzeichen macht, dass es sich drehen möchte. Wenn es noch nicht so weit ist, heißt es: Geduldig sein und das Baby in seinem Lernprozess zu unterstützen. Es braucht Zeit, sich in seinem eigenen Tempo zu entwickeln.
Anzeichen, dass sich das Baby bald dreht
Starke Nacken- und Rumpfmuskulatur
Wenn das Baby in der Bauchlage liegt, kann es seinen Kopf gut heben und den Oberkörper anheben. Eine starke Nacken- und Rumpfmuskulatur ist ein gutes Zeichen dafür, dass es bereit ist, sich zu drehen.
Interesse an der Umgebung
Babys zeigen mit der Zeit ein gesteigertes Interesse an ihrem Umfeld. Wenn sie nach Spielzeugen oder anderen Reizen greifen und versuchen, sich in diese Richtung zu bewegen, ist das ein Hinweis, dass sie sich bald drehen könnten.
Gezielte Bewegungen
Wenn das Baby anfängt, seine Arme und Beine aktiv zu bewegen, um sich zu winden oder zu rollen, kann das ebenfalls ein Zeichen sein.
Versuche, sich zur Seite zu rollen
Beginnt das Babys, sich auf die Seite zu rollen oder es zumindest zu versuchen, ist das ein klares Zeichen dafür, dass es gerade lernt, sich zu drehen.
Bauchlage bevorzugt
Babys, die gerne in der Bauchlage spielen, haben oft eine bessere Muskulatur und Kontrolle über ihren Körper, was ihnen beim Drehen hilft. Wenn das Baby viel Zeit in der Bauchlage verbringt und das genießt, ist das ein gutes Zeichen.
Gesteigerte Bewegungsfreude
Wenn das Baby fröhlich mit den Beinen strampelt und sich aktiv bewegt, kann das darauf hinweisen, dass es bereit ist, neue Bewegungen auszuprobieren, einschließlich des Drehens.
Versuche, sich zu drehen
Unternimmt das Baby bereits erste Versuche, sich zu drehen, auch wenn es noch nicht vollständig gelingt, ist das ein deutliches Zeichen, dass es daran arbeitet und bald Erfolg haben könnte.
Neugier und Motivation
Wenn sich das Baby gern bewegt und auch nicht frustriert ist, wenn etwas nicht gelingt, sondern stattdessen neugierig und motiviert bleibt, ist das ein gutes Zeichen, dass es bereit ist, neue motorische Fähigkeiten zu erlernen.
Wann zum Arzt?
Jedes Baby ist einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Wenn ein Baby jedoch nach dem 6. Monat keine Anstalten macht, sich zu drehen, oder wenn es andere motorische Entwicklungsverzögerungen gibt, sollte ein Kinderarzt konsultiert werden, um mögliche Probleme auszuschließen.