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Pneumokokken-Impfung: Für kleine Entdecker besonders wichtig

Wenn Kleinkinder anfangen zu laufen, beginnt ein neuer, spannender Abschnitt für sie: Im Sauseschritt wird auf kurzen Beinchen die Welt entdeckt, und vieles genau unter die Lupe genommen. Ein Impfschutz gegen Pneumokokken-Bakterien ist in diesem Alter besonders wichtig, um die Kleinen vor schweren Infektionskrankheiten wie Lungen- und Hirnhautentzündung oder auch Mittelohrentzündungen zu schützen.

Kinder kommen im Laufe ihres Lebens mit vielen Bakterien in Kontakt.© Foto: Getty Images
Kinder kommen im Laufe ihres Lebens mit vielen Bakterien in Kontakt.

Studien zeigen, dass Kinder zwischen einem und vier Jahren noch überdurchschnittlich anfällig sind für Infektionen mit diesen Bakterien. Um den Impfstatus von Kleinkindern zu überprüfen, eignen sich die regulären Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt. Im zweiten Lebensjahr ist dies die U7, die üblicherweise vom 21. bis 24. Lebensmonat erfolgt. Diese Vorsorgeuntersuchung ist die letzte Chance, versäumte Pneumokokken-Impfungen nachzuholen und Impflücken zu schließen. Die Kosten für die Pneumokokken-Schutzimpfung werden von allen Krankenkassen bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr des Kindes übernommen.

In den ersten Lebensjahren werden die entscheidenden Weichen für das ganze Leben gestellt. Was in dieser Entwicklungsphase von Kindern versäumt wird, kann später nur schwer oder gar nicht nachgeholt werden. In Deutschland hat jedes Kind Anspruch auf zehn kostenlose Früherkennungsuntersuchungen (U1-U9, J1).  Die U7 ist eine von zehn wichtigen Vorsorgeuntersuchungen für jedes Kind und bietet eine gute Gelegenheit, die Kindesentwicklung zu beurteilen. Wichtig ist, dass mit der Vorsorgeuntersuchung U7 der Impfpass erneut überprüft wird, um sicherzustellen, dass auch alle in diesem Alter erforderlichen Impfungen verabreicht wurden – hierzu gehört auch die Impfung gegen Pneumokokken. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, können zur U7 noch nicht erfolgte Impfungen nachgeholt werden.

Schutz vor Hirnhaut- und Mittelohrentzündung

Gegen Pneumokokken sollten alle Kinder vom dritten Lebensmonat bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr geimpft werden. Kleinkinder sind besonders anfällig für Infektionen mit diesen Bakterien, die in dieser Altersgruppe schwere Erkrankungen wie Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung, aber auch schmerzhafte Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen verursachen können. Gelangen die Bakterien durch die Schleimhaut des Nasenrachenraums in die Blutbahn, wird von "invasiven" (eindringenden) Infektionen gesprochen. Zu diesen gehören zum Beispiel die Lungen- und Hirnhautentzündung, die im schlimmsten Fall zu schweren Folgeschäden wie einem Hörverlust oder einer geistigen Entwicklungsverzögerung führen können.

Impfprogramm für mehr Kindergesundheit

Das Impfprogramm für Kinder in Deutschland beruht auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), die als unabhängiges Expertengremium nach sorgfältiger Prüfung ihre Impfempfehlungen ausspricht.

Die Krankenkassen übernehmen für alle empfohlenen Impfungen bundesweit die Kosten. Seit August 2006 gehört die Pneumokokken-Impfung für alle Kinder vom vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr zu den Impfungen, die von der STIKO empfohlen werden.

Wichtige Internet-Adressen

Weitere Informationen zu den einzelnen Früherkennungsuntersuchungen gibt es auf der Internetseite der Kinder- und Jugendärzte im Netz. Dort können sich Eltern auch an alle wichtigen Vorsorge- und Impftermine erinnern lassen: http://www.kinderaerzteimnetz.de.

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