Alles nur eine Phase

10 Gründe, warum mit Kindern eben DOCH alles leichter wird

Wer auch immer das heute hören muss: Das Leben mit Kind wird immer einfacher – auch wenn viele das Gegenteil behaupten. Noch nicht überzeugt? Hier sind zehn hieb- und stichfeste Gründe.

Mutter steht in der Küche, mit Kind auf dem Rücken.© iStock/evgenyatamanenko
"Es wird nicht einfacher, nur anders" – diesen Eltern-Spruch haben wohl viele von uns schon mal gehört.

"Wann wird es einfacher?" Es war nach einer ziemlich schlaflosen Nacht und einem besonders quengeligen Tag, als ich diese Frage – irgendwann im ersten Babyjahr – in der Hoffnung, ein wenig Erbauliches zu lesen, mit müden Augen bei Google eingab. Die Antwort schrie mir das Internet förmlich entgegen: NIEMALS! Es wird NIE leichter mit Kindern! Im Gegenteil! Du wirst schon sehen und dir die Babyzeit noch zurückwünschen. Ausrufezeichen, Ausrufezeichen, Ausrufezeichen.

Okay, okay, ich habe verstanden … 'tschuldigung.

Eltern können echt gut darin sein, einander das Fürchten zu lehren. Warte mal ab, bis sie laufen, bis sie in die Trotzphase kommen, bis sie zur Schule gehen, bis sie in die Pubertät kommen … Die Botschaft dahinter: Die schlaflosen Nächte und das stundenlange Rumschleppen während der ersten Monate sind nur die Aufwärmphase für all die Anstrengungen, die da noch warten. Was für Aussichten …

Heute, ein paar Jahre später, kann ich zu Protokoll geben: Es wird sehr wohl alles einfacher. Deutlich sogar. In allen Bereichen.

Na gut: Vielleicht sollten wir erst mal eine gemeinsame Definition dafür schaffen, was wir unter dem nebelhaften Wörtchen "einfacher" verstehen. Wer darauf hofft, am Wochenende wieder auszuschlafen, regnerische Sonntage faul auf dem Sofa zu verbringen oder stundenlang gemütlich im Restaurant zu sitzen, für den wird wohl tatsächlich auf mittlere Sicht nichts so schnell besser. In vielen anderen Lebenslagen hingegen sieht es allerdings ganz anders aus. Denn auch wenn neue Herausforderungen hinzukommen und jedes Alter seine Tücken hat, so geht die Kurve doch insgesamt steil bergauf.

Hier sind 10 Dinge, die mit Kindern immer einfacher werden:

Die Nächte

Zugegeben: Manchmal geht die Qualität der Nächte noch mal kräftig abwärts. Auch jenseits des ersten Babyjahrs schlägt der kindliche Schlaf mitunter noch aberwitzige Kapriolen. Aber: Irgendwann – meist im Laufe des zweiten Jahrs – pendelt sich alles ein. Und irgendwann fühlen sich auch Eltern morgens einfach wieder (halbwegs) ausgeschlafen.

Die Kommunikation

"Mit Babys kommuniziert man ja auch schon." Diesen neunmalklugen Satz habe ich mal von einer Mutter eines Kleinkinds zu hören bekommen, dessen Wortschatz ich bewunderte. Ja, ja, schon klar. Aber zwischen dem Orakeln über irgendwelche wagen Anzeichen und einem klar und deutlich artikulierten "Ich habe Hunger", liegt einfach ein meilenweiter Unterschied.

Die Mobilität

"Also meinetwegen hätte er auch etwas später laufen lernen können, das ist ja sooo anstrengend." Ernsthaft? Anstrengender als ständig ein Kind auf dem Arm zu tragen, weil es noch nicht allein stehen kann?

Die Kuscheligkeit

Okay, ein kleines Baby im Arm zu halten, ist schon maximal kuschelig. Von kleinen starken Kinderärmchen umschlungen zu werden oder ein feuchtes Küsschen aufgedrückt zu bekommen, aber mindestens genauso …

Die Eigenständigkeit

"Will alleine spielen, mit ohne Mama!" Auch wenn man bei Sätzen dieser Art seinen Ohren kaum trauen mag und sie irgendwie auch gemischte Gefühle auslösen – die Abnabelung ist real und verschafft Eltern auch zwischendurch immer mehr Freiheiten und Verschnaufpausen. Je älter Kinder werden, desto besser können sie sich auch mal allein beschäftigen und nehmen zähneknirschend hin, dass sie auch mal einen Moment warten müssen – ohne sich gleich in Rage zu brüllen.

Die Beschäftigungen

Gerade noch konnten sie nur mit einer Rassel klappern – und zack, bauen sie allein Strecken für ihre Eisenbahn auf. Je mehr Fähigkeiten Kinder erlangen, desto abwechslungsreicher wird's. Wie erfrischend, plötzlich erste kleine Geschichten vorlesen zu können, statt nur hinter Klappen und Schiebern im Bilderbuch die Kuh zu suchen ...

Die Deals

"Ich will nicht in die Kita!" – "Wie wäre es denn, wenn du heute dein Boot mitnimmst?" Problem gelöst. Dank Deals dieser Art kommen Eltern in den meisten Situationen mit nur einem blauen Auge durch die Trotzphase.

Das Essen

Die Zeiten, in denen mit angeekeltem Blick der Kopf abgewendet wird, sobald sich der Breilöffel dem Mund nähert, sind vorbei. Jetzt wird reingehauen! Klar, die Sorge, ob auch genug Gesundes im Kind landet, bleibt bestehen. Aber zum Glück wissen Kinder intuitiv schon ganz gut, wenn es mal wieder Zeit für einen Apfel ist ...

Das Anziehen

Wer einem sich windenden, zappelnden Baby einen Winteranzug angezogen hat, braucht danach kein Fitnesstraining mehr. Was für eine Wohltat, wenn man plötzlich Dinge sagen kann wie: "Zieh dir doch bitte schon mal die Hose an" – und das Kind dies auch tatsächlich tut. Zugegeben: Manchmal redet man sich den Mund fusselig – aber das ist wenigstens nicht ganz so schweißtreibend ...

Die Playdates

Während Playdates in der ersten Zeit nur daraus bestehen, das eigene Kind zu bespaßen und die Erwachsenen am Ende untereinander kaum drei zusammenhängende Sätze gewechselt haben, wendet sich nach dem zweiten Geburtstag so langsam das Blatt: Erste zarte Freundschaften entwickeln sich, und mehr und mehr vertiefen sich Kinder gemeinsam ins Spiel. Und die Eltern können derweil auch mal in Ruhe einen Kaffee trinken – oder müssen bei größeren Kindern irgendwann gar nicht mehr dabei sein ...