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Es gibt Aussagen, die wurden so oft wiederholt, dass niemand sie mehr anzweifelt. Dass Kinder Mutters Karriere behindern, zum Beispiel. Dass sie im Job ein Klotz am Bein sind. Dass Kinder nun mal höchstwahrscheinlich einen Karriereknick bedeuten.
Und tatsächlich ist es so, dass noch immer 9 Millionen Frauen Teilzeit arbeiten – und nur 2,4 Millionen Männer. Aber muss das wirklich so sein? Müssen Frauen sich wirklich entscheiden, ob sie nun eine gute Mutter sind oder erfolgreich im Job?
Selbst mit Klötzen, die einem am Bein hängen, lässt sich etwas Schönes bauen. Eine Karriereleiter zum Beispiel.
Was berufstätige Mütter einfach besser können
Nicole Wehn ist selbst zweifache Mutter, erfolgreiche Unternehmerin und von den Fähigkeiten berufstätiger Mütter vollauf überzeugt. "Sie sind organisiert und strukturiert und haben in den seltensten Fällen Langeweile. Dadurch ziehen sie schneller Projekte durch und bleiben auch fokussiert am Ball", erklärt sie.
Das Problem sei jedoch, dass zu viele Frauen immer noch zu sehr an althergebrachten Glaubenssätzen festhalten. "Sie glauben, sich entscheiden zu müssen: entweder eine gute Mutter zu sein ODER eine erfolgreiche Karrierefrau. Das eine schließt aber das andere nicht aus und ist eine Frage der Organisation, der Kommunikation und es sich zu erlauben, um Hilfe zu bitten."
Wie sich Frauen oft selbst im Weg stehen
Die größte Herausforderung daran, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen, besteht ihrer Meinung darin, dass sich viele Mütter keine Schwäche eingestehen wollen. Vereinbarkeit kann jedoch nur klappen, wenn Frauen Hilfe einfordern. "Die ehrliche und offene Kommunikation und Erlaubnis von eigenen Bedürfnissen. Mal klar zu sagen: Ich bin überfordert. Ich schaffe das nicht. Ich kann nicht mehr. 'Ich brauche Deine Unterstützung' kommt manchmal schwer über die Lippen in einer Gesellschaft, in der von Frauen die gleiche Leistungsfähigkeit wie von Männern erwartet wird.“
Entscheidend sei, dass Frauen ihren falsch verstandenen Perfektionismus über Bord werfen und sich nicht unter Druck setzen, alles allein schaffen zu müssen – und aufhören, sich mit anderen zu vergleichen. Nicole Wehn zufolge besteht das Problem darin, dass Paare in den meisten Beziehungen noch zu sehr an tradierten Rollenmustern festhalten. "Das ist im Unterbewusstsein und in der Kultur so tief verankert, dass es sich in den kleinsten Alltagssituationen zeigt. Frauen bitten zu selten um Hilfe, setzen schlecht Grenzen, und Männer fühlen sich nur dann wertvoll, wenn sie als Alphatier die Herde versorgen. Da dürfen wir alle noch eine Schippe an gemeinsamen Lösungen drauflegen."
Kinder als Karriere-Booster
Dabei sind die Voraussetzungen, nicht trotz, sondern gerade WEGEN der Kinder beruflich durchzustarten, gerade zu perfekt. "Kinder machen uns so ultimativ schnell, denn sie fordern die Aufmerksamkeit ein. Für mich persönlich sind meine zwei Kinder der Antrieb, ihnen vorzuleben, dass sie im Leben alles bekommen können, wenn sie nur sie selbst sind, sich vertrauen und an sich glauben. Außerdem gehe ich mit gutem Beispiel voran: Denn durch mein Verhalten lernen sie, wie die Welt ist und was für sie möglich ist."