Trauriges Mädchen hört dem Streit ihrer Eltern zu.© iStock/TatyanaGl
Es könnte so einfach sein: Eine Lösung für die vielen Streits zu finden ...

Im Alltag mit Familie gibt es zahlreiche Auslöser für Streit zwischen den Eltern. Oftmals dreht es sich dabei um die Aufgabenverteilung und um Erziehungsfragen. Sicher kommt euch das ein oder andere Thema bekannt vor:

  • Er kümmert sich zu wenig um die Kinder.
  • Ich habe zu wenig Zeit für mich.
  • Wer macht mehr im Haushalt?
  • Wer macht was?
  • Der andere ist zu unordentlich/räumt nicht genug auf.
  • Ich fühle mich nicht wertgeschätzt.
  • Keiner sieht, wie viel ich mache.
  • Wer ist strenger?
  • Ihr wünscht euch einen anderen/freundlicheren Umgang untereinander – das schließt auch den Tonfall des anderen mit ein. 
  • Wie lange dürfen die Kinder vor einem Bildschirm verbringen?
  • ...

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Sicher fallen euch auch noch diverse weitere Punkte ein. 

Wann es zu Elternstreit kommt – genaues Hinsehen ist gefragt

Ohne Frage: Auslöser für Streit gibt es mehr als genug. Aber habt ihr euch schon mal gefragt, in welchen Situationen ihr euch als Eltern am meisten streitet? Achtet mal darauf. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei oft um Situationen, in denen einer oder beide sich erschöpft oder gestresst fühlen oder schon komplett auf dem Zahnfleisch gehen. Richtig? 

Führt euch mal ganz bewusst vor Augen – am besten im Gespräch zu zweit – dass ihr beide, jeder auf seine Art, eine ganze Menge leistet. Und dass jeder einfach regelmäßig Auszeiten braucht. Versucht, euch diese gegenseitig zu ermöglichen und vor allem: Erkennt auch die Belastung des anderen an. Wenn er mehr tun könnte, weil er Kapazitäten hat, würde er es sicherlich tun. Aber er hat eben auch nur so und so viel Kraft und Energie, die ihm zur Verfügung steht. Wer immer nur vom anderen erwartet, dass er mehr macht, und dabei dessen Belastung nicht sieht, wird immer wieder frustriert sein. 

Was ist denn nun die Lösung, wenn Eltern ständig streiten?

Die Belastung des anderen anzuerkennen, ist schon mal ein großer und wichtiger Schritt. Und dann geht es – wie so oft – um gute Kommunikation. Nehmt euch außerhalb einer Streitsituation einen Moment Zeit, um sachlich und neutral miteinander zu reden. Beziehung bedeutet auch Arbeit, zum Beispiel in Form von ehrlichen und offenen Gesprächen. 

Sich der eigenen Bedürfnisse bewusst werden

Dafür solltet ihr euch vorab klar werden über eure eigenen Bedürfnisse und diese dann auch äußern. Nicht als Forderung, sondern als Fakt, dass ihr dieses oder jenes Bedürfnis habt. Ihr solltet euch auch überlegen, was ihr wirklich braucht, um euren Akku wieder aufzuladen. Und zwar jeder für sich. 

Absprachen treffen, neue Routinen finden

Dann geht es daran, Absprachen zu treffen und daraus ggf. neue Routinen zu entwickeln. Beispielsweise könnt ihr am Anfang der Woche (oder des Wochenendes) besprechen, wer wann Zeit für sich hat und wann die ganze Familie gemeinsam Zeit zusammen verbringt. Ihr könntet auch mal für eine Weile bestimmte Aufgaben tauschen, um zu erfahren, wie es ist, das zu tun, was sonst der andere macht. Wenn ihr es schafft, gut im Austausch zu bleiben, eure Leistung gegenseitig wertschätzt und euch beiden Auszeiten einzuräumen, wird sich schon bald mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten einstellen. Probiert es doch einfach mal aus.