Konflikte mit Kindern

Alle Eltern sollten sich diese 8 Fragen stellen, wenn ihr Kind sie (wieder) triggert

Elternschaft kann herausfordernd und kräftezehrend sein. Insbesondere, sobald die Trotzphase anfängt. Dann heißt es häufig: Tief durchatmen! Diese Fragen können euch in emotional aufgeladenen Situationen helfen.

Mutter fühlt sich von Tochter getriggert und reagiert impulsiv. © iStock/StefaNikolic
Viele Kinder wissen egnau, wie sie ihre Eltern reizen können. 

Schon Kleinkinder können mit ihrem Verhalten und in bestimmten Situationen extreme Reaktionen bei ihren Eltern auslösen. Die Folge: Spannungen, Konflikte, Wut und Tränen. Um das zu vermeiden, hilft es, sich als Eltern die folgenden acht Fragen zu stellen – einfach, um sich und sein Kind besser verstehen zu lernen. 

1. "Was genau will eigentlich diese Reaktion bei mir auslösen?"

Im ersten Schritt können wir uns bewusst machen, welche spezifischen Verhaltensweisen oder Situationen beim Kind eine starke emotionale Reaktion bei einem selbst auslösen. Ist es immer dasselbe Verhalten des Kindes, das einen wütend oder frustriert macht? Oder kommen dadurch etwa bestimmte Erinnerungen oder Erfahrungen wieder hoch?

2. "Welches Bedürfnis steckt tatsächlich hinter dem Verhalten meines Kindes?"

Denkt darüber nach, was euer Kind jetzt in dieser scheinbar ausweglosen Situation braucht. Ist es etwa Ruhe oder Zeit für sich? Oder sind es vielleicht eher Grenzen oder einfach nur Liebe und Nähe zu euch?

3. "Wie haben mir meine Eltern auf das Verhalten geantwortet, als ich ein Kind war?"

Könnt ihr euch an ähnliche Situationen aus eurer Kindheit erinnern? Wie haben eure Eltern da reagiert und wie hat sich das für euch angefühlt?

4. "Wie kann ich das Verhalten meines Kindes wohl besser begleiten?"

Meint ihr, ihr könnt vielleicht herausfinden, was euch beim Begleiten helfen könnte? Hier ein paar Beispiele: Gewaltfreie Kommunikation, das Setzen liebevoller Grenzen, das Ausstrahlen von mehr Ruhe, (innerlich) zur Ruhe kommen, sich mehr Zeit für die Situation und das Kind nehmen …

5. "Erlaube ich mir dieses Verhalten selbst?"

Hand aufs Herz: Wie reagiert ihr in ähnlichen Situationen? Ich bin selbst zum Beispiel total ungeduldig, hasse Zeitdruck und kann es nur schwer ertragen, wenn mein Kind trödelt. Wie sieht es bei euch aus?

6. "Kenne ich das Verhalten / die Situation aus meiner eigenen Kindheit? Wie habe ich mich da gefühlt?"

Habt ihr euch selbst als Kind mal alleine, hilflos oder angsterfüllt gefühlt? Fühlt sich nicht gut an, oder? Und wurde euch dann gedroht oder wurdet ihr bestraft? Macht es lieber anders!

7. "Arbeitet mein Kind gegen MICH?"

Keine Angst: Euer Kind handelt nicht böswillig – oder gar gegen euch! Es ist immer nur für sich. Er erkundet seine Welt und hat nicht unsere Weitsicht. UND: Es kann nichts für UNSERE Gefühle. Sie entstehen nur bei uns.

8. "Wie kann ich meine Emotionen regulieren?

Sobald ihr verstanden habt, warum ihr von einem bestimmten Verhalten getriggert werdet, ist es wichtig, Wege zu finden, um die eigenen Gefühle zu regulieren. Einige Möglichkeiten, das zu schaffen, sind: 

  • bewusstes Atmen
  • Meditation
  • mehr Selbstfürsorge und Me-Time

Wo ihr Unterstützung finden könnt

Frustriert und überfordert? Wenn ihr keinen Ausweg finden könnt, um eure Emotionen zu regulieren, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen. Es ist ganz wichtig, sich nicht alleine gelassen zu fühlen. Holt euch Unterstützung – ihr seid nicht allein, anderen geht es sicherlich oft genauso. Der Austausch mit anderen Eltern kann helfen. Es gibt spezielle Eltern-Kind-Zentren oder Elterngruppen. Ihr könnt auch einfach den Austausch mit Freunden suchen. Doch auch eine professionelle Familienberatung (mehr Infos hier) durch einen Coach oder einen Therapeuten kann helfen.