Kolumne @erziehungmitherz

Warum ihr mit Kindern wie mit eurem Partner reden solltet

Ja, Eltern sind stärker, größer, erfahrener als Kinder – doch das ist kein Grund, dieses Machtgefüge auszunutzen. Scheinbar harmlose Sätze wie "weil ich das sage" solltet ihr unbedingt aus eurem Repertoire streichen. Warum? Das erklärt euch unsere Gastautorin Kyra von @erziehungmitherz.

"Du machst jetzt, was ich sage!" – Ein Satz, der vielen Eltern gelegentlich über die Lippen kommt.© Foto: Getty Images/Alla Bielikova
"Du machst jetzt, was ich sage!" – Ein Satz, der vielen Eltern gelegentlich über die Lippen kommt.

"'Wenn du dich nicht beruhigst, dann bringe ich dich in dein Zimmer.' Würden wir sowas jemals im Streit zu unserem Partner sagen?

Fast 32 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen. Darin sind wesentliche Standards zum Schutz der Kinder festgelegt und ihr Wert und die Bedeutung ihres Wohlbefindens werden herausgestellt. Gleich im zweiten der 54 Artikel der Kinderrechtskonvention heißt es, dass Kinder nicht diskriminiert werden dürfen. Dies bezieht sich auf Hautfarbe, Herkunft, ihre Religion.

Aber was ist mit dem Alter? In den meisten Beziehungen zwischen Eltern und Kindern herrscht ein Machtgefüge. Dieses ungleiche Machtverhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen beschreibt die Wissenschaft als Adultismus.

Diese Theorie fordert, dass Kinder mit ihren Gefühlen, Meinungen und Bedürfnissen als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen sind und nicht willkürlich Macht ausgeübt werden darf, weil man es eben kann.

Wer zu einem Kind etwas sagt wie: 'Ich bringe dich in dein Zimmer, wenn du dich nicht beruhigst.' oder vom Kind fordert, etwas zu tun, einfach, 'weil ich es dir sage', der kommuniziert mit dieser Formulierung auch, dass er die Macht hat, über das Kind bestimmen zu dürfen.

Meistens üben wir diese Macht aus, weil wir es selbst so erlebt haben. Kinder müssen gehorchen und das tun, was wir erwarten. Weil wir eben die Stärkeren sind.

Es geht nicht darum, alle Bedürfnisse zu erfüllen und dem Kind alles recht machen zu wollen, sondern darum, es ernst zu nehmen und seine Meinung anzuhören. Und eben auch, dem Kind Dinge zu erklären. Wie wir es bei einem gegenüber unseren Alters eben auch tun würden!"

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