Vorbei mit dem Chaos!

Ordnung im Kinderzimmer: 6 Tipps für ein kinderleichtes Ordnungssystem

Herrschte gerade noch Ordnung im Kinderzimmer, ist schon wieder das pure Chaos ausgebrochen - und das nach nur wenigen Minuten. Ihr wisst genau, wovon ich spreche und seid genervt davon? Dann könnt ihr in nur wenigen Schritten genau das ändern.

Tochter und Mutter sitzen im Tipi im aufgeräumten Kinderzimmer bei gemütlichem Licht.© iStock/evgenyatamanenko
Ordnung im Kinderzimmer zu halten, ist mit ein paar Kniffen gar nicht so schwer.

Klar, das Kinderzimmer von eurem Kind soll und muss nicht wie geleckt aussehen, schließlich ist es ein KINDERzimmer, aber der tägliche Anblick als sei mal wieder eine Bombe eingeschlagen, nervt auch irgendwann. Ob Spielzeug, Kuscheltiere, Stifte oder Kleidung, es liegt immer und überall etwas herum. Ständig tretet ihr irgendwo rauf, weil ihr es schon gar nicht mehr umgehen könnt. Das muss nicht sein und ein bisschen Ordnung im Kinderzimmer schadet auch nicht.

Doch genau das ist der Knackpunkt vieler Eltern, denn es ist oft leichter gesagt als getan. Manchmal ist das Kinderzimmer bereits nach nur wenigen Spielminuten schon wieder vollkommen unordentlich. Doch Aufräumen kann auch Spaß machen, wenn man es zusammen macht, Kompromisse eingeht und man es dem Kind genau so vorlebt. Ich kann es bestätigen, denn wir haben das gemeinsame Aufräumen schon früh mit unserer Tochter "eingeführt" und es funktioniert super. Ganz ohne Widerstand! Es gehört bei uns zur Abend-Routine mit dazu. Denn seien wir mal ehrlich, würde man tagsüber aufräumen, hätte man den ganzen Tag nichts anderes mehr zu tun.

Ein kinderleichtes Ordnungssystem kann Abhilfe schaffen und bringt nebenbei auch noch tolle Eigenschaften fürs Kind mit. Denn dadurch erlernen eure Kinder wichtige soziale Fähigkeiten, wie z. B. Verhandeln, Kompromisse finden und Kooperation.

Schafft Platz zum Wegräumen

Chaos entsteht so schnell im Kinderzimmer. Manchmal reicht nur ein Moment, in dem wir Eltern wegschauen und schon ist er wieder da - der Augenblick, wo man kurz seufzen muss. Jedes noch so kleine Spielzeug wird von unseren Kindern gesucht, wenn sie gerade jetzt damit spielen möchten. Und wenn es nicht direkt gefunden wird, wird alles aus der unmittelbaren Nähe ausgepackt, ausgeräumt und anschließend liegen gelassen. Chaos pur!

Diese Situation könnt ihr ganz einfach mit niedlich gestalteten Ordnungsboxen, Kisten, Regalen und Schubladen umgehen. Dazu mehr im nachfolgenden Punkt. Die wichtigste Regel beim Platzschaffen lautet: Alles aus der Perspektive des Kindes zu betrachten, denn nur so wisst ihr, wo sie schnell und einfach selbstständig im Kinderzimmer herankommen und wo eben nicht. Entscheidet gemeinsam, wo was hingestellt und gelegt werden darf. Spielzeug, mit dem nicht so häufig gespielt wird, kann beispielsweise ruhig höher weggestellt werden im Gegensatz zu Spielzeug, das täglich im Gebrauch ist. Eher selten angeschaute Bücher können ebenfalls etwas höher hingestellt werden.

Tipp: Tauscht regelmäßig die Bücher aus den Regalen aus, das sorgt für Abwechslung beim (Vor-)lesen und steigert die Neugierde eures Kindes.

Ideen zum Aufbewahren

Nachdem ihr jetzt im Kinderzimmer Ordnung geschaffen habt, fehlt euch sicherlich noch das ein oder andere praktische Möbelstück oder die passende Aufbewahrung. Wir lieben zu Hause unser Kallax-Regal von Ikea, denn das ist individuell gestaltbar und bietet immer ausreichend Platz. Ein Fan sind wir von diesen niedlich gestalteten Boxen, die wir in unserem Kallax-Regal platziert haben, denn sie sehen super süß aus und sind praktisch zugleich. Körbe aus Baumwoll-Jute eignen sich hervorragend für die Lieblingskuscheltiere oder kuschelige Elemente wie Kissen und Decken. Diese personalisierte Holzkiste ist die Schatzkiste unserer Tochter, hier bewahrt sie derzeit vor allem Holz-Musikinstrumente und ihre Stapelsteine auf - und die kommen täglich zum Einsatz. Wir finden den Montessori-Leitsatz "Hilf mir, es selbst zu tun." total gut und haben einiges bei uns zu Hause danach ausgerichtet. Die Lieblingsbücher unserer Kleinen befinden sich z. B. auf ihrer Höhe in diesem von uns umfunktionierten Gewürzregal von Ikea. Ihre Kleidung und Accessoires haben wir ebenfalls auf ihrer Höhe angebracht. Sie hängen an der Wand über sogenannte Dots - und unsere Tochter liebt ihre eigene Garderobe. Seither liegt kein Kleidungsstück mehr auf dem Boden herum. Stapelbare Boxen können ideal für Spielsachen verwendet werden, die gar nicht mehr zum Zuge kommen.
Hilfreich und super praktisch sind außerdem Kinderbetten mit Schubladen, so wird jeder freie Platz optimal genutzt, ohne, dass es im Kinderzimmer zu voll gestellt wirkt.

Tipp: Möchtet ihr das euer Kind direkt sieht, was sich in den Boxen oder Körben befindet, so wählt die durchsichtige Variante oder beklebt sie mit einem Foto vom Inhalt oder beschriftet sie. Je nach Alter funktioniert das sehr gut.

Sorgt für Spiel- und Ruhezonen

Kinder lieben es zu spielen und zu toben, aber manchmal sehnen sie sich eben auch nach einem Ort, wo sie entspannen können. Um die Ordnung im Kinderzimmer auch einzuhalten, hilft es, wenn ihr mit eurem Kind gemeinsam besprecht, wo getobt und gespielt werden darf, wo die Ruhezonen sind und an welchem Ort gelernt wird. Bei uns ist zum Beispiel das Kinderbett inzwischen ganz klar zum Schlafen und Erholen und nicht mehr wie früher zum Toben da. In ihrem Tipi wird auch nicht gespielt, sondern gekuschelt oder in Ruhe ein Buch gelesen in gemütlicher Atmosphäre umgeben von ihren Kissen, einer Kuscheldecke und ihren Lieblingskuscheltieren. Da sie weiß, wo sie Spielen darf und wo nicht, liegen die Spielsachen nicht mehr überall verteilt im Kinderzimmer herum, sondern nur noch da, wo sie auch spielt.

Tipp: Dank der unterschiedlichen Zonen im Kinderzimmer wird eine gewisse Ordnung beibehalten.

Die passenden Möbel

Natürlich soll das Kinderzimmer vom eigenen Kind auch hübsch aussehen, dennoch gibt es einen Punkt, der noch wichtiger ist, als das Aussehen allein und das ist das, wie die Möbel ausgestattet sind, denn sie sollten immer kindgerecht sein. Es bringt niemanden etwas, wenn das Möbelstück zwar gut aussieht, es aber so gar nicht zum Alter des Kindes passt. Deshalb solltet ihr bei der Auswahl der Möbel immer auf die Körpergröße eures Kindes achten, denn auch das gehört zum kinderleichten Ordnungssystem mit dazu. Wenn ihr wie wir ebenfalls nach dem Montessori-Leitsatz "Hilf mir, es selbst zu tun." das Kinderzimmer gestalten möchtet, empfehle ich euch beispielsweise die untersten Schubladen im Kleiderschrank oder in der Kommode mit Dingen zu füllen, mit denen sich euer Kind nicht verletzten kann, wie mit Hand- und Spucktüchern, kleinen Kuscheldecken, etc. So ermutigt ihr zudem euer Kind zu mehr Selbstständigkeit, denn irgendwann wird es sich selbst diese Dinge holen, wenn es sie gerade benötigt. Die Fächer würde ich immer wieder mit Schubladen-Ordnungssystemen ausstatten, damit Kleidungsstücke wie Socken und etliche Kleinteile, wie Cremes, etc. immer einen festen Platz haben und das Fach aufgeräumt aussieht.

Tipp: Die Schubladen-Ordnungssysteme verwenden wir auch für das Badewannenspielzeug unserer Kleinen. Einfach ein kleines Handtuch unten reinlegen, die Badewannenspielsachen nach der Verwendung trocknen lassen und im praktischen Körbchen im Schrank bis zur nächsten Verwendung aufbewahren.

Gemeinsames Aufräumen

Wie ich oben im Text bereits schon erwähnt hatte, räumen unsere kleine Tochter und wir täglich abends zusammen das Kinderzimmer und Wohnzimmer auf. Sie weiß, dass mit dem gemeinsamen Abendessen Ruhe bei uns einkehrt und nach diesem und der Gesichtsreinigung, etc. immer aufgeräumt wird. Danach folgt dann das nächste Abendritua - ihr Lieblingsritual: in Ruhe eingekuschelt auf der Couch Bücher lesen. Damit fahren wir seit einem Jahr super gut, sodass sie selbst meist schon ohne uns anfängt mit dem Aufräumen. Sollte das bei euch nicht ganz so einfach sein, macht währenddessen ein kleines Frage-Antwort-Spiel daraus, indem ihr z. B. euer Kind fragt, ob es weiß, wo dies und jenes Spielzeug abends immer hingestellt wird, weil ihr es total vergessen habt. Hört während des Aufräumens das Lieblingslied eures Kindes und macht ein paar Späße, denn dann bringt das Ordnungmachen gleich viel mehr Spaß. Und seien wir mal ehrlich, bei einer aufgelockerten Stimmung fällt einem meist doch immer alles einfacher.

Doch vor dem Aufräumen kommt das Aussortieren

Es ist total verrückt, aber wenn man ein Kind hat, kann man ständig Dinge aussortieren, seien es kaputt gegangene Spielsachen, zu klein gewordene Kleidung, unbeachtete Bücher oder am Rand liegendes oder stehendes Spielzeug, das so langsam Staub aufnimmt. Wenn man diesen Punkt verpasst hat, häuft sich leider alles extrem. Da gehen dann schon gut und gerne mal ein paar Stunden nur fürs Aussortieren drauf. Eine Regelmäßigkeit hilft dabei und danach kann dann auch wieder Ordnung im Kinderzimmer einkehren. Und denkt beim Thema Aufräumen immer daran, dass ihr das Vorbild für euer Kind seid. Nur wenn ihr selbst regelmäßig für Ordnung im Haushalt sorgt, könnt ihr das auch von eurem Kind erwarten.

Tipp: Um gar nicht erst ewig mit dem Aufräumen im Kinderzimmer und Co. beschäftigt zu sein, hilft es euch und eurem Kind vielleicht, grundsätzlich weniger Spielzeug und Kuscheltiere zu besitzen, denn Kinder brauchen gar nicht so viele Spielsachen, um glücklich zu sein - und die Dinge, die sie besonders gern mögen, halten sie in alle Ehren.