
Elternschaft kann frustrierend und anstrengend sein. Und überwältigend. Und verwirrend. Nervenaufreibend, herausfordernd, erschöpfend und herzzerreißend schön. Eltern zu sein, bringt uns an unsere Grenzen und darüber hinaus. Kein Wunder, dass es vor lauter Emotionen oft nicht ganz leicht fällt, rational und ruhig zu bleiben – vor allem in besonders stressigen Situationen.
Der Vater, Podcaster und Erziehungs-Experte Tom Piccirilli hat sieben Tipps zusammengestellt, die Eltern unterstützen sollen, die Nerven zu bewahren. Es sind kleine Erinnerungen, die dazu beitragen, ruhig und fokussiert zu bleiben – auch wenn es zu Hause mal wieder drunter und drüber geht. "Wenn wir uns dieser Dinge bewusst sind, helfen sie uns, an unseren Emotionen zu arbeiten, mit Frust umzugehen und ausgeglichen auf unsere Kleinen einzugehen", so der Experte.
Sagen wir uns die folgenden Sätze einfach immer wieder auf wie ein Mantra – dann klappt's auch mit der Gelassenheit:
7 Sätze, die gestressten Eltern helfen, die Ruhe zu bewahren
1. "Ich muss mich vergewissern, dass die Erwartungen, die ich an mein Kind habe, realistisch sind."
Viel Frust und Stress lässt sich mit einer angemessenen Erwartungshaltung vermeiden. Kleine Kinder bekommen Wutanfälle, wollen sich nicht anziehen, kleckern beim Essen und machen das Gegenteil von dem, was man ihnen sagt. Das gehört zum Heranwachsen dazu und sagt nichts über die Erziehungsqualitäten der Eltern. Wer also seine Erwartungen herunterschraubt, spart sich Enttäuschungen.
2. "Ich darf das Verhalten meines Kindes nicht persönlich nehmen."
Eltern müssen manchmal ganz schön viel einstecken: Sie kriegen die Wut ihrer Kinder ungefiltert ab und reden sich den Mund fusselig, während das Kind die Ohren auf Durchzug stellt. Da kann es schnell mal passieren, dass man sich persönlich angegriffen fühlt. Fakt ist jedoch: Es ist kein Zeichen mangelnden Respekts oder fehlender Zuneigung, wenn Kinder nicht hören. Im Gegenteil. Erst wenn Kinder sich geborgen und geliebt fühlen, können sie alle Emotionen herauslassen.
3. "Wenn ich wütend werde, muss ich eine Pause machen."
Die Zündschnur ist kurz, der Geduldsfaden kurz vorm Reißen, und es ist höchste Zeit für eine Pause. Akut hilft es oft, kurz die Situation zu verlassen, sich ans offene Fenster zu stellen und tief durchzuatmen. Wenn Eltern das Gefühl haben, ständig am Limit zu sein, ist es sinnvoll, den Alltag auf den Prüfstand zu stellen und regelmäßige Auszeiten einzuplanen.
4. "Es ist normal, dass Kinder ihre Grenzen austesten."
Zugegeben: Es kann uns in den Wahnsinn treiben, wenn sich kleine Kinder mit schöner Regelmäßigkeit nicht an das halten, was man ihnen sagt. Genau dieses Verhalten gehört jedoch zur kindlichen Entwicklung dazu und trägt dazu bei, dass Kinder selbstständig und unabhängig werden. Wir Eltern müssen uns nur selbst immer wieder daran erinnern.
5. "Es ist wichtig für mich, Grenzen zu setzen."
Bis hier hin und nicht weiter: Auch wenn wir unsere Kinder bedürfnisorientiert erziehen, bedeutet das nicht, ihnen alles zu erlauben. Nein heißt dann auch wirklich nein – auch wenn es Protest gibt.
6. "Ich habe mehr Erfolg, wenn ich rational mit meinem Kind spreche."
Manchmal ist Eltern einfach nur nach Schreien zumute. Bringt aber leider nichts. Je weniger wir uns selbst unter Kontrolle haben, desto eher eskaliert die Situation. Sinnvoll ist also, gelassen zu bleiben und ruhig mit dem Kind zu sprechen – auch wenn es schwerfällt.
7. "Ich verletze die Gefühle meines Kindes nicht, indem ich Grenzen setze."
Ein Nein löst bei Kindern oft heftige Gefühle aus, und manchmal fühlt man sich als Eltern hartherzig, wenn man trotz Tränen und Schmollmund bei seinem Standpunkt bleibt. Es ist wichtig, sich in Erinnerung zu rufen, dass Verbote und Gefühle zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Wir dürfen auf die Einhaltung von Grenzen bestehen – das ist richtig und wichtig – und gleichzeitig die Gefühle, die das beim Kind auslöst, begleiten.