Dieser Artikel enthält unter anderem Produkt-Empfehlungen. Bei der Auswahl der Produkte sind wir frei von der Einflussnahme Dritter. Für eine Vermittlung über unsere Affiliate-Links erhalten wir bei getätigtem Kauf oder Vermittlung eine Provision vom betreffenden Dienstleister/Online-Shop, mit deren Hilfe wir weiterhin unabhängigen Journalismus anbieten können.

Man kann es kaum glauben: Die ersten sechs Monate seinens Lebens hatte der kleine Locklan aus dem US-Bundesstaat Georgia pechschwarze Haare. Wenn man den 16-Monate alten Jungen nun betrachtet, sieht man einen weißblonden Schopf, der wie aufgeladen wirkt. Lock, wie seine Eltern ihn liebevoll nennen, hat eine äußerst seltene Genveränderung: das Unkämmbare-Haare-Syndrom, das auch Struwwelpeter-Syndrom genannt wird. Die Haare sind meist sehr hell, wuschelig und vor allem unkämmbar! Weltweit sind nur etwa 100 Fälle dokumentiert. Locklan ist einer davon.
"Sein Haar fühlt sich wie ein kleines Küken an"
Wie fühlen sich diese unkämmbaren Haare an? Auf jeden Fall nicht so trocken und kraus wie sie aussehen. Locklans Mutter Katelyn hat uns im Gespräch verraten: "Seine Haare sind tatsächlich extrem weich. Sie fühlen sich wie ein kleines Küken an!" Und sie ergänzt: "Aber sie sind sehr sensibel, wir müssen also sehr vorsichtig damit umgehen." Die Familie nutzt nur natürliche Shampoos und wäscht Locklans Haare maximal einmal pro Woche. "Wir wollen nichts machen, was seine Haare schädigen oder brechen lassen könnte."
Ein sehr seltenes Phänomen
Als Locklans Haare sich mit einem halben Jahr so stark verändert haben, waren seine Eltern natürlich irritiert. Tatsächlich war es ein Follower auf Instagram, der Katelyn auf das Unkämmbare-Haare-Syndrom aufmerksam machte. Die Eltern suchten daraufhin den Rat ihrer Kinderärztin, aber auch die war überfragt und überwies die Familie an einen Spezialisten. Schlussendlich bestätigte dieser das seltene Phänomen.
Beeinträchtigt das Syndrom den kleinen Locklan?
Von weiteren Einschränkungen ist zum Glück keine Spur. So ist es typisch für diesen Gendefekt. "Er hat eine sehr empfindliche Haut, aber die Ärzte sind sich nicht sicher, ob das überhaupt einen Zusammenhang mit dem Syndrom hat", erfahren wir von Locklans Mutter. "Ansonsten ist er absolut gesund. Er hat einfach nur verrückt coole Haare!"
Und das strahlt Locklan auch aus. Er lebt das quirlige Leben eines Kleinkinds. Ist ein unglaublich fröhlicher Junge. Und genießt sogar die Aufmerksamkeit, die seine Mähne auf sich zieht. Denn klar, die Leute reagieren – aber meistens sehr positiv: "Sie lieben ihn und kommen auf ihn zu, wenn wir draußen unterwegs sind. Die Leute sind neugierig, fragen viel und wollen immer sein Haar anfassen." Ist das nicht unangenehm? "So lange Lock es nicht stört, stört es uns auch nicht", erklärt uns seine Mama und lacht: "Tatsächlich wird häufig gesagt, er sieht wie elektrisch aufgeladen aus, wie Donald Trump oder wie Boris Johnson."
Durch ihren Instagram-Account mit 18.000 Followern hat die Familie nicht nur initial von dem Struwwelpeter-Syndrom erfahren. Durch ihren Account haben schon diverse Menschen weltweit erkannt, dass ihre Kinder das gleiche Syndrom haben – oder es hatten, als sie noch klein waren. Denn im Erwachsenalter werden die Ausprägungen häufig etwas milder oder verschwinden ganz. "Es ist so cool, diese Erfahrungen mit anderen Mamas und Papas zu teilen!" findet Katelyn und freut sich mit ihrer persönlichen Geschichte auch anderen Menschen Mut zu machen.