Dieser Artikel enthält unter anderem Produkt-Empfehlungen. Bei der Auswahl der Produkte sind wir frei von der Einflussnahme Dritter. Für eine Vermittlung über unsere Affiliate-Links erhalten wir bei getätigtem Kauf oder Vermittlung eine Provision vom betreffenden Dienstleister/Online-Shop, mit deren Hilfe wir weiterhin unabhängigen Journalismus anbieten können.

Unsere Autorin hat zusammen mit ihren drei Söhnen (6, 4 und 4) begeistert in das allererste Kinderbuch von Judith Rakers reingelesen. In "Judiths kleine Farm – Kater Jack sucht einen Freund" erzählt die ehemalige Tagesschausprecherin von ihrem neuen Leben auf ihrer kleinen Farm. In der Nähe von Hamburg hat sie sich den Traum von eigenem Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Selbstversorgung erfüllt. Natürlich mit ganz vielen Tieren, die ihren ganz eigenen Charakter mitbringen. Und das lässt nicht nur die kleinen Leser schmunzeln, sondern auch die großen.
Liebe Frau Rakers, meine drei Jungs waren ganz inspiriert von Ihrem Buch. Nun wollen sie, mehr denn je, Haustiere haben und am liebsten auf eine Farm ziehen. Wann bzw. wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Kinderbuch über Ihr neues Landleben zu schreiben?
Ihre Söhne wollen jetzt auch Tiere und eine Farm? Dann habe ich mein Ziel ja erreicht (lacht). Nein, im Ernst: Das ist ein wirklich schönes Kompliment, das ich sehr zu schätzen weiß. Und Ihre Jungs zeigen, dass es eigentlich einfach ist, Kinder für die Natur zu begeistern. Ich versuche das im Buch durch die Geschichte meines Katers Jack, der als junger Stubentiger auf meine kleine Farm zieht und dort die große Freiheit des Gartens entdeckt. Er lernt die anderen Tiere dort kennen, wie Maulwurf Günter, Pferd Sazou und die Hühnertruppe. Und er lernt ganz viel über den Gemüseanbau. Auf die Idee zu dem Buch kam ich durch die vielen Fragen, dir mir Kinder gestellt haben, die zu Besuch waren auf meiner Farm.
War der Plan eines Bauernhofs immer schon Ihr Traum?
Also, als junges Mädchen habe ich schon von einer Villa Kunterbunt geträumt mit Pferd im Garten (lacht). Aber ab der Pubertät hatte ich dann andere Träume – ich wollte urban leben. Dort sein, wo was los ist – mitten im Leben. Ich habe dann zwanzig Jahre sehr glücklich in einer Etagenwohnung in Hamburgs Innenstadt gewohnt, aber dann wurde die innere Stimme wieder laut in mir, die sagte: du musst wieder näher ran an die Natur.
Wovon träumen Sie jetzt?
Ich lebe gerade genau das Leben, das ich leben möchte. Und ich möchte nicht mehr ohne diese ganzen Viecher sein, die hier rumflauschen und gackern (lacht).
Wie schwer ist Ihnen der Abschied von der Tagesschau auf einer Skala von 1 bis 10 gefallen? (10 ist absolut unaushaltbar schwer 😄)
Der Abschied von den Kolleginnen und Kollegen: 10! Der Abschied von 19 Jahren Nachtschicht: 0. Nein, im Ernst: ich habe sehr gerne für die Tagesschau gearbeitet und habe der Sendung viel zu verdanken. Aber nach fast zwanzig Jahren war es für mich jetzt Zeit für einen andern Fokus im Leben. Ich möchte mich auf meine Bücher, den Podcast und meine Seite homefarming.de konzentrieren. Ich produziere mittlerweile auch nachhaltige Produkte zum Thema Haus und Garten, wie zum Beispiel Bio-Saatgutboxen, handgeschmiedetes Werkzeug und Gartenkalender. Ich habe hier eine neue Leidenschaft gefunden.
Was wollten Sie früher als Kind einmal werden und warum?
Ganz früher wollte ich Polizistin werden, weil ich bei einem Besuch der Polizei im Kindergarten die Sirene betätigen durfte. Das fand ich toll! Aber als ich dann schreiben konnte, wollte ich schreiben. Deshalb bin ich dann Journalistin geworden.
Sind Sie auch im Grünen groß geworden?
Ja, ich bin sehr ländlich aufgewachsen. In einem kleinen Haus am Waldrand. In Bad Lippspringe, Ostwestfalen.
Sie sind als Tochter eines alleinerziehenden Vaters aufgewachsen – wie hat Sie diese Kindheit Sie geprägt?
Sie hat mich sehr geprägt. Ich habe früh gelernt, selbstständig zu sein, weil mein Vater voll berufstätig war und wir auch kein Kindermädchen oder eine anderweitige Betreuung hatten. Freiheit war schon früh wichtig in meinem Leben. Freiheit, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können, zum Beispiel mache ich die Hausaufgaben oder mache ich sie nicht? Aber das hieß eben auch gleichzeitig, die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen zu müssen. Ich hatte eine sehr schöne Kindheit und das Verhältnis zu meinem Vater ist noch heute eng und sehr liebevoll.
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Gar keinen. Ich möchte nicht in die Matrix eingreifen(lacht).
Wie würden Sie sich auf dem Schulhof in der 4. Klasse beschreiben?
Ich war groß, dünn und blond und hatte nur ein Ziel: Gemeinsam mit meiner besten Freundin Eva auf die weiterführende Schule wechseln zu können. Wir beide hatten nur Ponys im Kopf und natürlich eine Geheimsprache.
Welche Botschaft wollen Sie Kindern mitgeben, die Ihr Buch lesen?
Ich würde ihnen mit dem Buch gerne eine Idee von den vielen kleinen Wundern geben, die da draußen im Garten auf uns warten. Die Botschaft ist außerdem: Gemüseanbau ist kinderleicht und gesunde Ernährung kann auch Spaß machen! Und ich fänd es toll, wenn die Kinder ab jetzt jedem Maulwurf ein „Tschüssikowski“ hinterherrufen, wenn sie einen Maulwurfshügel sehen. Denn Maulwurf Günter ist der heimliche Star des Kinderbuches. Das darf nur Kater Jack jetzt nicht hören (lacht).
Hier hält Judith Rakers eine kleine Lesung aus ihrem aktuellen Kinderbuch auf Instagram, hört doch mal rein: