(Vor)lesen

"Mama, Papa, noch ein Buch, biiiitte!?" Was ein Kinderbuchautor darauf antwortet ...

Unumstritten: Lesen ist wunderbar! Aber nicht jedes Kind bleibt hängen. Ein Kinderbuchautor weiß, wie man die Kleinen zu ganz großen Bücherfans macht. 

Ein Kind in Regenkleidung beim Lesen eingeschlafen© Pexels/Amber Faust
Manche Kinderbücher fesseln total – und andere so gar nicht ...

Meine Kinder (6, 4 und 4) lieben Bücher. Und ich bin unendlich froh darüber. Schließlich wissen wir, wie wichtig Lesen bzw. Vorlesen für kleine Menschen ist. Experten plädieren dafür, so früh wie möglich damit anzufangen. Es weckt die Fantasie, schult das Sprachgefühl, die Konzentrations- und Lernfähigkeit. Es vermittelt nicht nur Wissen, es gibt auch ganz viel Nähe – ja, und es macht einfach Spaß, in jedem Alter! Aber wie fördert man das Lesen und die Liebe zu Büchern ganz konkret? 

Oliver Jeffers ist ein Bestseller-Autor für Kinderbücher mit australischen und nordirischen Wurzeln. Seine Werke wurden in über fünfzig Sprachen übersetzt und weltweit über 14 Millionen Mal verkauft. Im Interview mit dem Onlinemagazin Pure Wow erzählt er sehr eindrücklich davon, wie er die Bücherliebe an seine zwei eigenen Kinder weitergibt. Ich habe gespannt mitgelesen ...

1. Mit gutem Beispiel vorangehen

"Ich gehe wirklich mit gutem Beispiel voran. Meine Kinder sehen mich die ganze Zeit lesen", erklärt der Autor. Und diese Bücherliebe überträgt sich somit ganz natürlich auf den eigenen Nachwuchs. Unsere Kleinen ahmen uns nach, wir Eltern sind ihr größtes Vorbild. Oh ja, das sollte man nie vergessen.

2. Mitreißende Geschichten

"Außerdem wähle ich die Geschichten für sie so klug wie möglich aus, damit ich weiß, dass die Bücher, die wir lesen, ihnen Freude bereiten werden." Logisch! Denn oft lesen wir doch die immer gleichen Bücher. Ja, nicht selten sogar die immer selben. Dabei gibt es soooo wahnsinnig viele tolle, spannende Kindergeschichten da draußen. 

3. Bitte ohne Druck!

Klar, Konsistenz hilft, das weiß auch der Bestsellerautor. Aber das bedeutet nicht, eine disziplinierte Routine zu schaffen, die jeglichen Spaß am Lesen raubt. Wenn alle müde sind, muss nicht noch auf Krampf ein Buch vorgelesen werden, nur weil es zum Gute-Nacht-Prozedere dazugehört. Und es muss auch kein Buch zu Ende gelesen werden, das einfach nur stinklangweilig ist. "Es geht vielmehr darum, beim gemeinsamen Lesen gemeinsame Momente zu schaffen, in denen man sich verbindet und die frühe Liebe weckt."

4. Ein Gefühl für "Noch ein Buch, biiiiittte!" bekommen

Bei den allermeisten von uns gehört das Vorlesen zum Zubettgeh-Ritual. Es ist ja auch einfach zu kuschelig. Aber nicht selten hören wir dann, sobald das Buch zuklappt: "Mama/Papa, noch ein Buch! Bitte bitte bitte!" Sollten wir darauf also möglichst eingehen, um unsere kleinen Leseratten bloß nicht zu verschrecken? Ganz so streng sieht Oliver Jeffers das nicht, man sollte eher auf das eigene Bauchgefühl hören. Denn manchmal wollen die Kids einfach nur länger aufbleiben. Das merkt man recht schnell. "Aber wenn es ein Moment ist, in dem ihnen die Geschichte wirklich Spaß macht und sie nicht mit einem bestimmten Kapitel enden wollen, dann sollten wir ruhig noch etwas weiterlesen." Dafür plädiert der Schriftsteller. 

Wie oft lest ihr euren Kindern vor?

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