Interview

Sasha und Julia Röntgen: "Unser Sohn sieht aus wie eine Mischung aus uns beiden"

Wenn es um seinen Sohn geht, wird Popstar Sasha ganz weich. Warum ihm manchmal spontan die Tränen kommen, womit er seine Frau Julia Röntgen regelmäßig auf die Palme bringt und ob Sohn Otto ein Einzelkind bleiben soll, verrät uns das Paar im Interview.

Julia Röntgen und Sasha© Leben & erziehen
Sasha und seine Frau Julia Röntgen sind privat und beruflich ein starkes Team.

Sasha und Julia Röntgen

Sasha (52) starte in den 90er-Jahren als Popstar mit Hits wie "I feel lonely" durch, erfand sich rund zehn Jahre später als Rock'n'Roller Dick Brave neu und ist inzwischen auch bekannt durch Musik-Shows wie "The Voice Kids" oder "The Masked Singer". Mit seiner Frau Julia Röntgen ist er seit 2011 liiert, seit 2015 verheiratet, und 2018 machte Sohn Otto ihr Glück perfekt. Für ihren Sohn hat das Paar sogar gemeinsam ein Kinderbuch geschrieben: "Toto und der Mann im Mond". 

Wie teilt ihr euch die Care-Arbeit tagsüber auf?

Julia: Wenn wir zusammen zu Hause sind, teilen wir alles 50:50. Das war von Anfang an so, weil ich nicht gestillt habe. Das macht natürlich einen großen Unterschied, weil Sasha auch die Nächte übernehmen konnte. Deshalb war das immer sehr ausgewogen. Anders wurde es, als Otto in die Kita kam. Da habe ich gesagt, dass ich mehr zu Hause bleibe. Herausfordernd wird es nun, wenn wir mit unserem Buch auf Lesereise gehen. Sonst passe ich auf Otto auf, wenn Sasha auf der Bühne steht. Es ist das erste Mal, dass wir jetzt beide Interviews geben und auf Lesungen gehen.

Was sind die größten Streitpunkte bei euch zu Hause?

Sasha: Ich stelle mich manchmal schlafend.

Julia: Otto ist ein Frühaufsteher und Sasha liegt dann da wie ein Sack. Das ist so gemein!

Sasha: Ich bin definitiv kein Frühaufsteher. 

Julia: Und dann sagst du abends, dass du schon wieder so schrecklich müde bist, dabei bin ich schon drei Stunden länger wach. Da kann ich auch schon mal richtig zickig werden, weil ich dann ja auch so müde bin. 

Sasha: Otto hat dafür jetzt übrigens ein Wort erfunden: Frühdigkeit. Eine Kombination aus früh und Müdigkeit. Da war ich so stolz!

Was waren eure größten Glücksmomente dieses Jahr?

Julia: Otto stand kürzlich vor mir und sagte: 'Guck mal, Mama, ich kann jetzt pfeifen.' Wenn ich daran denke, könnte ich jetzt schon wieder heulen, weil das so süß war. Das war für ihn so wichtig. Und der Moment, als er gesagt hat: 'Mama, Schwimmflügel weg.' Das war für mich so eine Erleichterung, dass er jetzt schwimmen kann.

Sasha: Manchmal gucke ich ihn einfach an und denke: 'Krass, das ist unser Sohn.' Natürlich finden alle Eltern ihre Kinder toll. Aber manchmal kriege ich schon ein paar Tränen im Knopfloch, einfach nur, weil er da sitzt.

Und worüber habt ihr euch so richtig geärgert?

Julia: Dieses Sch*** Tablet, anders kann ich es nicht sagen! Otto hat einige ältere Freunde, und die wissen schon, wie man Apps installiert. Da hatte ich mit Otto zum ersten Mal richtig Streit, weil ich alles gelöscht und blockiert habe. Wir haben auch ein paar coole Lernspiele, mit denen er sich das ABC beigebracht hat und auch ein bisschen Englisch, weil er Peppa Wutz gern auf Englisch guckt. Aber manche Schrott-Spiele sind für mich der Untergang. 

Sasha: Ich bin da relativ streng und sage: 'Ich schmeiße es jetzt weg.' Und du kriegst das super hin mit einer Ablenktaktik. Wenn man zu ihm sagt: 'Komm, wir spielen was anderes', ist er auch sofort dabei.

Julia: Ich glaube, dass ganz viel Liebe immer das beste ist. Wenn er einen Wutanfall bekommt, weil man ihm was wegnimmt, nehme ich ihn in den Arm und erkläre es ihm. Dann versteht er das auch. Und Deals ausmachen geht natürlich auch immer gut!

Ich würde meinen Sohn gern in der Öffentlichkeit zeigen. Er hätte es verdient!

Welche Eigenschaften hat euer Sohn von euch geerbt?

Julia: Ich stand mir als Kind oft selbst im Weg, zum Beispiel bei Schulaufführungen. Da habe ich oft eine Blockade bekommen, und das hat Otto oft auch. Er braucht ganz viel Anlaufzeit, bis er aus sich herauskommt.

Sasha: Wir sind alle drei total ungeduldig. Und das mit den Wortspielen hat er von mir!

Julia: Und er ist ziemlich perfektionistisch, wie du.

Sasha: Rein optisch ist er eine krasse Mischung aus uns beiden. Er hat meine Augenbrauen, deine Haare.

Würdet ihr ihn in der Öffentlichkeit zeigen?

Sasha: Ich würde ihn gern zeigen. Man ist ja so stolz, und er hätte es verdient. Wir haben tausende von Fotos, auf denen wir unseren Sohn wunderschön finden. Aber vielleicht findet er es nicht schön. Was, wenn es ihm später nicht gefällt? Er soll es irgendwann selbst entscheiden. 

Julia: Wir wollen nicht übergriffig sein unserem Kind gegenüber.

Werdet ihr oft gefragt, ob Otto ein Einzelkind bleiben soll?

Julia: Wir wurden früher immer gefragt, warum wir keine Kinder haben. Der Grund war, dass ich lange Angst davor hatte! Das gebe ich ganz ehrlich zu. Und jetzt ärgere ich mich, dass ich mich zu alt für ein zweites fühle. Es war schlimm, als alle nach der Geburt gefragt haben: 'Und, wann macht ihr jetzt das zweite?' Das sind Fragen, die darf man nicht stellen. Wer weiß denn, was dahintersteckt?

Sasha: Otto wächst nur dann als Einzelkind auf, wenn wir als kleine Familie zusammen sind, und dann sind wir ein richtig gutes Dreierteam. Er genießt das total. Aber seine Cousins und Cousinen sind wie Geschwister für ihn. Und wenn wir dann wieder zu Hause sind, sagt er auch, wie schön es ist, wieder Ruhe zu haben. 

Julia: Und er hat noch nie nach einem Geschwisterchen gefragt!

Welchen Tipp würdet ihr allen werdenden Eltern geben?

Sasha: Geht es entspannt an und macht euch nicht so einen Kopf. Orientiert euch an Leuten, die schon mehrere Kinder haben, schaut, wie sie mit dem zweiten umgehen und nehmt euch das als Beispiel. Wir haben uns viel zu viele Gedanken gemacht!

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Kinderbuch zu schreiben?

Julia: Otto war schon sehr früh sehr wissbegierig und hat abends im Bett so viele Fragen gestellt, die ich gar nicht alle beantworten konnte. Irgendwann habe ich gesagt: 'Komm, wir fragen mal den Mann im Mond.' Jeden Abend habe ich mir dann eine neue Geschichte dazu überlegt, und irgendwann dachte ich: 'Ich glaube, ich hab's!' Dann bin ich runtergelaufen und habe Sasha davon erzählt, und er auch war gleich Feuer und Flamme. 

Sasha: Ich kann mich noch genau erinnern. Das war einer dieser krassen Tage in diesem Lockdown. Wir saßen bis morgens um drei am Tisch und haben diese ganze Welt gesponnen.

Und dann kam noch die Musik dazu ...

Julia: Ich wollte schon immer, dass Sasha ein Schlaflied schreibt. Und dann haben wir gesagt, wir machen direkt ein ganzes Album.

Sasha: Es wird auch noch ein Hörspiel geben, und wir gehen auf musikalische Lesereise. Kinderkonzerte wären auch cool! Irgendwann hätte ich gern auch noch das Musical. Man wird ja noch träumen dürfen ...

Ihr habt ein Buch mit Gutenachtgeschichten geschrieben. Wie sieht bei euch die Einschlafbegleitung aus?

Julia: Wir halten das ganz klassisch. Zuerst werden der Schlafanzug angezogen und Zähne geputzt, und dann übernimmt Sasha. Ins Bett gehen ist Otto-Papa-Zeit.

Sasha: Dann lesen wir ein Buch zusammen. Mir macht es als Vorlesender Spaß, wenn es leicht von der Hand geht. Otto steht gerade total auf das 'NEINhorn' und 'Janosch'.

Sasha und Julia Röntgen: Private Einblicke im Podcast

Für alle Eltern und natürlich alle Fans von Popsänger Sasha gibt es nun auch einen Podcast: In "Elternabend" plaudern der Sänger und Ehefrau Julia Röntgen offen und authentisch über ihr Leben als Eltern, als Paar und über den alltäglichen Wahnsinn mit Kind.

Der Podcast bietet eine Mischung aus Humor, persönlichen Anekdoten und Erfahrungen, die das Paar von seiner ganz privaten Seite zeigt.

"Elternabend mit Sasha & Julia" läuft bei RTL+.