Frischgebackene Eltern

5 Gründe, warum die erste Stunde nach der Geburt so wichtig ist

Die Geburt ist ein unglaublich emotionales Erlebnis, sowohl für die Gebärende als auch für den Partner. Und sie ist einschneidend. 

Frau kuschelt ihr Baby.© Pexels/Sarah Chai
Die erste Zeit direkt nach der Geburt bedeutet auch: ganz viel Kuscheln. 

Die Zeit direkt nach der Geburt ist eine ganz besondere – voller Emotionen und wichtiger Momente für die Eltern und ihr frischgeborenes Baby. Was genau passiert, seht ihr in diesem Video: 

Der erste Schrei 

Nur wenige Sekunden nach der Geburt folgt oft der erste Schrei. Und das ist auch gut so. "Hallo, hier bin ich!" Die Lunge beginnt zu arbeiten und euer Baby atmet nun selbstständig. In Mamas Bauch sind die Lungen noch mit Fruchtwasser gefüllt. Der allererste Schrei hilft, diese Flüssigkeit herauszubefördern, damit sich die Lungenbläschen entfalten können. Nun kann Baby zum ersten Mal Sauerstoff in seine Lungen einatmen. Der kleine Kreislauf stellt sich auf das Leben außerhalb des Mutterleibs, ohne Nabelschnur, um. 

Manche Babys haben unter der Geburt auch Stress erfahren. Schreien hilft ihnen, die Stresshormone abzubauen. 

Aber keine Sorge: Nicht alle Babys schreien sofort! Manche brauchen einen Moment, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Oder sie schreien nur leise und sanft. Jammern oder japsen. Ärzte und Hebammen im Kreißsaal sind so erfahren zu erkennen, ob alles okay ist – egal ob lauter oder leiser. 

Der erste Hautkontakt

Früher war es noch üblich, dass Babys umgehend nach der Entbindung untersucht, gewaschen, angekleidet und in ein separates Bettchen oder gar in einen anderen Raum gelegt wurden. 

Heutzutage weiß man, wie wichtig das sogenannte Bonding für Mama und Kind und auch für den Papa ist. Der Säugling wird, wenn möglich, direkt auf Bauch oder Brust der Mutter gelegt. Direkter Hautkontakt ist in den ersten Minuten enorm wichtig, um die Bindung zwischen Eltern und Kind zu prägen und zu stärken.

Die erste Stunde nach der Geburt: Hautkontakt© Pexels/Duda Oliveira
Direkter Hautkontakt nach der Geburt ist essentiell für das Neugeborene.

Der Apgar-Test

Was bei diesem Check-up passiert: Das Baby wird von einer Hebamme bzw. einem Kinderarzt untersucht. Er wird in der Regel eine, fünf und zehn Minuten nach der Entbindung durchgeführt. So kann der gesundheitliche Zustand des Babys beurteilt werden – und ob es zusätzliche medizinische Unterstützung benötigt.

Der Apgar-Score wird folgendermaßen festgelegt: 

  • Atmung (Appearance): Ist sie regelmäßig und kräftig?
  • Puls (Pulse): Wie hoch ist die Herzfrequenz?
  • Grundtonus (Grimace): Wie verhält sich die Muskelspannung?
  • Aussehen (Activity): Ist die Haut rosig oder bläulich?
  • Reflexe (Respiration): Wie reagiert das Baby auf Reize?

Das erste Stillen 

Das Baby wird so früh wie möglich motiviert, das erste Mal an der Brust zu trinken. Hebammen in der Geburtsklinik stehen in der Regel beratend zur Seite. Krankenhäuser haben auch oft explizite Stillberaterinnnen angestellt, die helfen können. Übrigens ist das erste Saugen auch für die Mutter wichtig, denn die milchbildenden Hormone Prolaktin und Oxytocin sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und zurückbildet. 

Die erste Muttermilch

Die erste Muttermilch wird auch Kolostrum genannt. Diese Vormilch ist gelblich, schießt erst mal nur in kleinen Portionen ein, aber ist voller wichtiger Antikörper und Nährstoffe für das Baby. Man nennt sie umgangssprachlich auch "erste Impfung", weil sie das Immunsystem wappnet.