Dieser Artikel enthält unter anderem Produkt-Empfehlungen. Bei der Auswahl der Produkte sind wir frei von der Einflussnahme Dritter. Für eine Vermittlung über unsere Affiliate-Links erhalten wir bei getätigtem Kauf oder Vermittlung eine Provision vom betreffenden Dienstleister/Online-Shop, mit deren Hilfe wir weiterhin unabhängigen Journalismus anbieten können.
Hula-Hoop ist beliebt wie nie. Kein Wunder, sorgt dieser Sport doch für Fettreduktion, Hautstraffung und macht gleichzeitig Spaß. Ganz klare Vorteile: Es ist gelenkschonend, trainiert den Beckenboden – was in und nach der Schwangerschaft besonders wichtig ist –, ist gutes Training für die Körpermitte, den Bauch und die Taille.
In der Schwangerschaft mit Hula-Hoop beginnen? Lieber nicht
Dennoch wird davon abgeraten, in der Schwangerschaft mit dem Hullern zu beginnen. Gerade anfangs, wenn man noch nicht so geübt ist, könnte man so einige blaue Flecken davontragen.
Viele Fitnesstrainer raten generell davon ab, in der Schwangerschaft mit einem Hula-Hoop-Reifen zu trainieren. Auch wenn es dazu bisher keine wissenschaftlichen Studien gibt, stellt es möglicherweise ein Fehlgeburtsrisiko dar, vor allem im 1. Trimester.
Bei einer Rektusdiastase besteht ein großes Risiko für das ungeborene Kind: Das Baby ist dann nur durch die Gebärmutter, die Fruchtblase und unser Gewebe geschützt. "Der Reifen trifft es also bei jeder Taillendrehung mit großer Kraft, was ein hohes Risiko für gefährliche Langzeitschäden bedeutet", so Fitnesstrainerin Birte Glang.
Auf keinen Fall sollte man bei einer Vorderwandplazenta (das bedeutet, die Plazenta sitzt an der Vorderwand der Gebärmutter) hullern. Eine Schädigung könne zu großem Blutverlust, Vergiftung oder sogar zum Tod führen.
"Ich selbst bin keine Hullerin, aber da so viele Schauspielkolleginnen darauf schwören, wollte ich auch mal damit loslegen", so Birte Glang, "doch als ich das in der zweiten Schwangerschaft tat, musste ich schnell feststellen, dass die Belastung für die geraden Bauchmuskeln vor allem ab der 20. SSW zu groß ist."
Hula-Hoop in der Frühschwangerschaft
Wer geübt ist im Hula-Hoop und sich dabei wohlfühlt, kann das sicher auch zu Beginn der Schwangerschaft weitermachen. Birte Glang weist allerdings auf ein paar Dinge hin, die dabei zu beachten sind:
- Nur im Taillenbereich – nicht auf der Hüfte – hullern. Dann geht die Belastung weniger auf die Gebärmutter, das gilt aber wirklich nur für die Frühschwangerschaft.
- Nur leichte Reifen ohne Noppen und Gewichte verwenden. Dann wird der Bauch weniger beansprucht
- Nicht überfordern: Kennt euer Limit! Sobald ihr außer Atem seid oder euch gar schwindelig wird, macht eine Pause.
Rückbildung mit Hula-Hoop
Im Wochenbett ist es wichtig, bereits erste Übungen zur Stärkung des Beckenbodens zu machen. Erste sanfte Übungen zur Beckenboden- und Bauchmuskelaktivierung durch Atemübungen und sanfte Gymnastik unterstützen den Körper bei der Selbstheilung. Aber bitte nicht gleich nach der Geburt wieder mit dem Hullern starten! Der Körper muss sich erst mal von der Schwangerschaft und Geburt erholen.
Wenn ihr nach dem Wochenbett wieder hullern wollt, sprecht das am besten vorher mit eurer Hebamme oder eurer Frauenärztin ab. Meistens gibt es ab fünf bis sieben Wochen nach der Geburt ein "Go". Startet aber auf alle Fälle langsam und steigert auch die Gewichte, falls ihr welche benutzt, ganz langsam und nach Bedarf. Hört immer auf euren Körper und euer Gefühl und übernehmt euch nicht. Es muss sich immer gut anfühlen.
Birte Glang: "Hula-Hoop-Sessions lassen sich gut in das Training einige Zeit nach der Geburt integrieren und mit anderen Home-Workouts kombinieren." Dabei sollten körperliche Veränderungen wie eine mögliche Rektusdiastase (Spalt zwischen den mittigen Bauchmuskeln) berücksichtigt werden.
Birte Glang empfiehlt: "Eine gewisse Grundstärkung deiner Körpermitte sollte bereits vorhanden sein, dann kann das Hullern darauf aufbauen. Ich empfehle deshalb erst die Wochenbettgymnastik, dann die erste Rückbildungsphase mit Beckenboden, Bauchmuskelaktivierung und auch Ganzkörperkräftigungsübungen." Die Fitnessexpertin weiter: "Dann ist deine Körpermitte so weit gestärkt, dass das Hullern hier aktiv unterstützen kann. Kombiniert mit Atem-, Beckenbodenübungen und Enstpannung kannst du hier zu tollen Ergebnissen kommen, wie eine schlanke Taille, ein starker, funktionierender Beckenboden, Mobilität und Beweglichkeit in der Körpermitte."
Hört auf euren Körper!
Noch mal: Hört immer auf euren Körper! Während der Schwangerschaft und auch während der ersten drei Monate nach der Geburt gibt es bessere und sichere Methoden, um eure Körpermitte und den gesamten Körper zu trainieren als mit Hula-Hoop. Davor und danach sei Hullern eine tolle Abwechslung zu einem ausgewogenen Cardio-, Ganzkörperkräftigungs- und Entspanungstraining, so Fitnesstrainerin Birte Glang.