
Die Eltern rätseln dann: Haben sie die ehemalige Wassernixe versehentlich zu kalt gebadet? Das falsche Shampoo verwendet? Was ist passiert?
Es muss gar keine derartigen Auslöser geben, erklärt Verhaltensbiologin Dr. Gabriele Haug-Schnabel. Es ist auch kein purer Trotz, der sich hier austobt. Mit der Entdeckung des eigenen Willens hat es aber schon zu tun. Die Kleinen lernen nämlich jetzt: Manche Dinge kann ich nicht beeinflussen, die tun etwas mit mir, was ich nicht verhindern kann. Und das macht ihnen Angst.
Angst vor den Elementen
Neben Wasser in größeren Mengen gehören zu den "unheimlichen" Elementen auch Feuer und Wind; deshalb schreien manche Ein- und Zweijährige los, wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst oder Erwachsene einen Grill anzünden. Dass die Eltern sie beim Baden besonders fest halten, verstärkt ihr Gefühl von Wehrlosigkeit noch.
Der Badespaß kommt zurück
Viel ändern lässt sich daran nicht. Beim Baden das Spielen und Entspannen betonen und das Waschen zurückstellen, schlägt Dr. Haug-Schnabel vor. Was Eltern außerdem versuchen können: zusammen mit den Kleinen in der großen Wanne baden und ihnen allmählich beibringen, sich selbst zu waschen. Und: Ihre Haare nicht in der Wanne, sondern im Handwaschbecken waschen. Ansonsten brauchen Mütter und Väter bloß abzuwarten. Wenn die Eltern kein Drama daraus machen, gibt sich die Panik vor dem Baden bald wieder von selbst, erklärt die Verhaltensbiologin.