Mama-Stolz!

Eine Mama hat sich 475 Liter Milch abgepumpt – und wollte endlich aufhören

Elyse Myers ist eine Mama wie jede andere auch. Ihr emotionales Video über ihre Abpump-Odyssee ging viral. Inzwischen hat sie dem Social-Media-Kanal den Rücken gekehrt.

Baby mit Fläschchen füttern© istock/stock_color
Milch abzupumpen kann ganz schön an die Substanz gehen! 

Es gibt Situationen, in denen es nicht möglich ist, ein Baby an der Brust zu stillen. Oder eine Mama entscheidet sich – aus welchen Gründen auch immer – bewusst dagegen. So etwas ist eine ganz individuelle Entscheidung mit diversen individuellen Beweggründen. 

Abpumpen: stundenlang, tagelang, über Monate

Es gibt Mamas, die ihr Baby nicht an die Brust nehmen (können), es aber dennoch mit ihrer Muttermilch füttern. Dafür müssen sie abpumpen. Und zwar nicht einmal, sondern viele Hunderte oder gar Tausende Male. Über Wochen und Monate. Wer das probiert hat, weiß, dass es sich dabei quasi um einen Vollzeitjob handelt. Es ist nicht nur zeitraubend, sondern auch physisch und emotional anstrengend. Der Körper einer Mama vollbringt unglaubliche Wunder – nicht nur, während das Kind in einem heranwächst, sondern auch danach, zum Beispiel im Hinblick auf die Milchproduktion ...

Darauf darf Mama stolz sein!

Die Mutter eines Kindes, Elyse Myers, die nach eigenen Angaben nach der Geburt ihres Sohnes mit einer postpartalen Depression und Ängsten zu tun hatte, zeigte sich in einem Tiktok-Video emotional an dem Tag, als sie beschloss, mit dem Abpumpen endlich aufzuhören. Und sie erzielte dabei erstaunliche Erkenntnisse: Ganze 398 Tage hat sie ihren Sohn ausschließlich mit abgepumpter Milch versorgt. 2.388 Stunden hat sie insgesamt "geopfert", um Milch abzupumpen – sechs- bis zehnmal am Tag. Das sind insgesamt knapp 475 Liter Milch, die ihr Körper produziert hat. "Ich bin so stolz auf mich", sagt diese Mutter am Ende des Videos zu Recht. Und das gilt aus unserer Sicht stellvertretend auch für alle anderen Mütter! Wir dürfen wirklich stolz auf uns sein!

Elyses Video ist bei Tiktok inzwischen nicht mehr zu finden. Ebenso wie all ihre anderen Beiträge, und das, obwohl sie über 7 Millionen Follower hatte. Was steckt wohl dahinter? In ihrer Bio liest man, dass sie sich eine Pause von der App gönne. In einem Beitrag der "Daily Mail" heißt es, sie habe Ende letzten Jahres erst ihr zweites Kind bekommen, das einen Herzfehler habe. Und: Sie wurde über Tiktok genötigt, sich über die Situation im Gaza-Streifen zu äußern. Letztendlich wissen wir nicht, was dahintersteckt. Vielleicht war ihr das auch einfach alles zu viel.

Life-Hacks einer Mutter zum Abpumpen

Im folgenden Tiktok-Video verrät eine andere Mutter ihre Tipps zum ausschließlichen Abpumpen auf Englisch):

  1. Viel trinken.
  2. Sich an den Abpump-Rhythmus halten und auch nachts nicht aussetzen.
  3. Ein bis zweimal täglich "power pumping", das heißt: 20 Minuten pumpen, zehn Minuten Pause, zehn Minuten pumpen, zehn Minuten Pause, zehn Minuten pumpen. Sie selbst macht das morgens nach dem Aufwachen und abends vorm Ins-Bett-Gehen. Dadurch werde die Milchproduktion angeregt.
  4. Sich mit guten Milchpumpen ausstatten. Am besten eine in Krankenhausqualität und eine tragbare, die man auch unterwegs laufen lassen kann.
  5. Auf die richtige Größe des Aufsatzes achten – er sollte nicht zu groß sein, damit man die Brust beim Pumpen vollständig entleeren kann.

Hier seht ihr das Video:

Mit dem Abpumpen aufhören – aber wie?

Optimal ist es, wenn ihr euer Kind mindestens sechs Monate mit Muttermilch versorgen könnt. Aber das hängt ganz individuell von den Gegebenheiten ab, setzt euch also bitte nicht unter Druck.

  • Ähnlich wie beim Abstillen solltet ihr wenn möglich auch, wenn ihr mit dem Abpumpen aufhören wollt, langsam, also Schritt für Schritt, vorgehen.
  • Zunächst die Menge reduzieren und nur noch so lange abpumpen, bis kein Druck mehr auf der Brust ist.
  • Die Frequenz langsam herabsetzen, seltener abpumpen.
  • Nach dem Pumpen und/oder zwischendurch die Brust kühlen.
  • Salbeitee oder Pfefferminztee können die Milchmenge zusätzlich reduzieren.
  • Immer aufpassen, dass sich kein Milchstau bildet, im Zweifel und bei Beschwerden die Hebamme oder den Arzt um Rat fragen.