Milch abpumpen: Alles, was ihr wissen müsst

Milch abpumpen gehört für viele Mamas zum Stillalltag dazu. Wir erklären euch, wie ihr Muttermilch abpumpen, aufbewahren, einfrieren und wieder auftauen könnt. Eines gleich vorweg: Am Anfang kann es sich ganz schön komisch anfühlen, Muttermilch abzupumpen. Nicht selten sagen frischgebackene Mütter, dass sie sich beim ersten Mal wie eine Kuh an der Melkmaschine fühlen. Wie beim Stillen klappt es mal auf Anhieb, mal braucht es ein wenig Zeit. Ganz gleich aus welchen Beweggründen ihr Milch abpumpen wollt – Rückkehr in den Job, ein paar freie Stunden ohne Baby, in denen der Papa das Füttern übernimmt oder aus medizinischen Gründen – setzt euch gerade am Anfang nicht unter Druck! Wir haben euch viele hilfreiche Tipps für das Abpumpen zusammengestellt. 

Manuell oder elektrisch abpumpen?

Zu Beginn müsst ihr euch erst einmal entscheiden, ob ihr mit einer manuellen oder elektrischen Milchpumpe abpumpen möchtet. Die Entscheidung ist Geschmacksache – aber auch eine Kostenfrage. Eine Hand-Milchpumpe ist deutlich günstiger als eine elektrische Milchpumpe. Dafür könnt ihr mit einer elektrischen Doppelmilchpumpe beidseitig abpumpen, was natürlich Zeit spart. Es kommt also auch ein wenig darauf an, wie häufig ihr die Pumpe benutzen und wie viel Milch ihr aufbewahren möchtet. Sprecht am besten mit eurer Hebamme oder einer Stillberaterin über eure Wünsche. Beide können euch beraten und euch den Gebrauch sowohl der elektrischen als auch der Hand-Milchpumpe erklären. Hier findet ihr mehr Informationen über manuelle und elektrische Milchpumpen.

Tipps: Besser Muttermilch abpumpen

Vor dem Abpumpen solltet ihr eure Hände gründlich waschen. Eure Brust und Brustwarzen braucht ihr nicht extra zu reinigen.

  • Gerade am Anfang kann es sein, dass keine oder nur sehr wenig Muttermilch fließt, obwohl beim Stillen alles rund läuft. Gebt euch und eurem Körper Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
  • Beim Abpumpen ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Meistens klappt es am besten direkt nach dem Stillen und in entspannter Atmosphäre. Solltet ihr getrennt von eurem Baby abpumpen müssen, schaut euch am besten ein Foto von ihm an. Das löst den Milchspenderreflex aus. Einige Mamas schwören auch darauf, die Milchpumpe an eine Brust anzulegen, während das Baby an der anderen Brust trinkt.
  • Eine der wohl häufigsten gestellten Fragen lautet: Wie viel Milch kann oder sollte man abpumpen? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da sie von vielen Faktoren abhängt. Wenn ihr nur mal für ein paar Stunden das Haus ohne Baby verlassen möchtet, reicht ein Fläschchen aus. Seid ihr mehrere Stunden weg, ist es sinnvoll, einen größeren Vorrat anzulegen. Einige Mamas haben so viel Milch, dass sie den Kühlschrank in wenigen Tagen füllen könnten, andere kämpfen mühsam um jeden Milliliter. Fest steht: Je häufiger gepumpt wird, desto mehr wird die Milchproduktion angeregt. Auch das solltet ihr im Hinterkopf haben. Wenn ihr also ohnehin sehr viel Milch habt, solltet ihr besser nicht zu häufig pumpen. Andersherum kann mehrmaliges Pumpen am Tag (und vielleicht auch in der Nacht) Frauen mit eher weniger Milch zu mehr Milch verhelfen. 
  • Ein Richtwert, der beim Abpumpen und Aufbewahren von Muttermilch zur Orientierung dienen kann: Mädchen brauchen im Schnitt 755 Milliliter Milch pro Tag, während Jungs rund 830 Milliliter benötigen.

Milch abpumpen – ab wann?

Hebammen empfehlen erst nach zirka acht Wochen mit dem Abpumpen anzufangen, um bei Neugeborenen eine Saugverwirrung durch das Fläschchen zu vermeiden. Spezielle Sauger können einer Saugverwirrung vorbeugen. Sie imitieren die Bewegung und das Gefühl an der Brust. Dank des extra langsamen Nahrungsflusses ähnelt die Durchflussmenge der an der Brust und ist so optimal mit dem Stillen kombinierbar. In manchen Fällen, wenn zum Beispiel der Milcheinschuss auf sich warten lässt, nur sehr wenig Milch produziert wird oder das Baby nicht richtig an der Brust saugt, wird mit dem Abpumpen schon früher begonnen - zumeist bereits im Krankenhaus. Durch das Abpumpen wird der Milchfluss angeregt und Säuglinge, die nicht trinken können oder mögen, können dennoch mit Muttermilch versorgt werden. 

Milch abpumpen: Einfrieren, aufbewahren und erwärmen/auftauen

Abgepumpte Muttermilch könnt ihr ganz einfach in speziellen Muttermilch-Beuteln oder Flaschen aus Glas oder Kunststoff aufbewahren. Wichtig: Sie dürfen keine Weichmacher enthalten, müssen also BPA-frei sein. Deshalb eignen sich auch keine herkömmlichen Eiswürfel- oder Tiefkühlbeutel. In diesem Artikel findet ihr alle wichtigen Informationen dazu, wie ihr Muttermilch richtig aufbewahren, einfrieren und erwärmen solltet.