Aufgepasst!

5 Tipps, wie ihr als Eltern sogar in der Weihnachtszeit die Ruhe bewahrt

Gerade die Adventszeit hält so einige Herausforderungen für alle Familienmitglieder parat. Eine Familientherapeutin verrät, wie ihr trotzdem in eurer Mitte bleibt.

Vater und Sohn toben an Weihnachten.© iStock/Aleksandar Nakic
Ruhig bleiben, auch wenn's chaotisch wird. 

Oft liegen vor allem in der angeblich ach so besinnlichen Weihnachtszeit die Nerven blank. Wie wir es als Eltern schaffen, trotzdem ruhig zu bleiben und welche Alternativen zum Schimpfen ihr habt, verrät eine Familientherapeutin.  

Wie ihr in dieser chaotischen Zeit die Nerven bewahrt

Hier sind ein paar Tipps:

  1. Verstehen, statt zu bewerten: Kinder benehmen sich nicht "schlecht", um uns zu ärgern. Sie sind entweder überfordert oder verarbeiten Stress. Ein Schritt zurück und die Frage: "Was will mir mein Kind gerade sagen?" wirkt oft Wunder.
  2. Rituale schaffen: Gerade in turbulenten Zeiten geben feste Rituale Sicherheit. Ob Vorlesezeiten, gemeinsames Plätzchenbacken oder das Abendessen – diese Momente schaffen Ruhe und Struktur.
  3. Überraschungen reduzieren: Spontane Weihnachtsmärkte oder unvorhergesehene Besuche können stressig sein. Plant solche Aktivitäten gemeinsam mit euren Kindern und erklärt im Voraus, was ansteht.
  4. Bewusste Entspannungszeiten einbauen: Sei es durch einen Spaziergang, eine Kuschelpause oder einfach eine heiße Schokolade – kleine Pausen helfen, den Alltag zu entschleunigen.
  5. Perfektion loslassen: Weihnachten muss nicht perfekt sein. Weniger ist oft mehr – für die Eltern wie für die Kinder.

Alternativen zum Schimpfen

Schimpfen wollen wir wohl eigentlich alle nicht. Dennoch passiert es hin und wieder, und hinterher fühlen wir uns schlecht. Maren Tromm hat auch hier ein paar Tipps, wie ihr stattdessen reagieren könnt.

Wenn der Stress überhandnimmt, versucht, nicht gleich zu schimpfen. Probiert stattdessen diese Alternativen:

  • Tief durchatmen: Drei tiefe Atemzüge können helfen, bevor ihr in einer stressigen Situation reagiert.
  • Gefühle spiegeln: Statt "Hör auf damit!" lieber sagen: "Ich sehe, dass du wütend bist. So ein Adventskalender ist auch ganz schön aufregend." (Oder etwas anderes, das die Situation passend aufgreift.)
  • Humor einsetzen: Ein kleiner Scherz oder eine Grimasse entspannt die Situation oft schneller als ein lauter Ton.
  • Positives betonen (beim Partner, aber auch bei den Kindern): "Danke, dass du gerade so wütend bist. Das gibt mir die Gelegenheit, ruhig zu bleiben."
  • Pause für euch selbst: Wenn die Nerven blank liegen, gönnt euch selbst eine kurze Auszeit.

Wünscht euch etwas – auch als Eltern

Die Adventszeit ist Hochsaison. Was würde euch helfen, diese Zeit gut zu überstehen? Sagt es klar und deutlich. Zum Beispiel: "Ich wünsche mir, dass ich am Sonntag bis 9 Uhr ausschlafen darf." Die Adventszeit ist oft chaotisch – aber sie kann auch wunderschön sein. Mit ein wenig Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder (und für unsere eigenen) können wir diese besondere Zeit genießen.

Unsere Gastautorin
Maren Tromm

Maren Tromm ist Einzel-, Paar-, und Familientherapeutin, Erziehungsberaterin, dipl. Psychosoziale Beraterin, Autorin, Speakerin und Podcasterin. Sie lebt und arbeitet in Wettingen in der Schweiz. Mehr erfahrt ihr auf ihrer Website elternschatzkiste.ch oder in ihrem Buch "Schluss mit Schimpfen für Dummies".