
Darf das Baby an Heiligabend länger aufbleiben und mitfeiern?
Besser ist, du bringst es zur gewohnten Zeit mit dem gleichen Ritual wie immer ins Bett. Weihnachten ist auch so aufregend genug für dein Baby: Tannenbaum, Kerzen, Geschenke, vielleicht der Besuch von Oma und Opa. Viele Eindrücke für einen kleinen Menschen. Die muss er erst mal verarbeiten. Da ist es gut, wenn alles andere wie gewohnt abläuft. Ein übermüdetes und überdrehtes Kind findet viel schwerer in den Schlaf und gerade an Weihnachten hat man es doch lieber beschaulich und kann auf Zusatzstress gut verzichten.
Erika Wüchner, "Babyflüsterin"
Wie erkläre ich kindgerecht, warum wir Weihnachten feiern?
So zum Beispiel: An Weihnachten hat Jesus Geburtstag. Wir freuen uns, dass er gelebt hat, deshalb feiern wir ein Fest.
Margret Nußbaum aus der Leben & erziehen-Redaktion
Und wer bringt die Geschenke?
Bei uns übernimmt traditionell das Christkind diesen Job. Es wählt aus, packt ein und liefert. Vielleicht helfen ihm ein paar Engelchen, wenn die Geschenke arg schwer sind. Solange die Kinder klein sind, funktioniert diese Geschichte wunderbar.
Nur – wie schafft man den Absprung, damit nicht eines Tages der Nachwuchs mault: "Wieso soll ich dir im Kindergarten eigentlich was basteln, wenn du mir nix schenkst?" Deshalb finde ich die Erklärung, die Freunde ihren Kindern von Anfang an gegeben haben, wunderbar: "Wir freuen uns, dass das Christkind Geburtstag hat. Darum schenken wir uns was."
Gerhardt Hueck, Papa und Pastoralreferent
Wie kriegen wir die letzten Stunden bis zur Bescherung am besten rum?
23 Tage warten sind lang genug, doch die allerletzten Stunden bis zum Christkind ziehen sich richtig. Mit diesen Spielen vergeht Kindern die Zeit schneller:
- Engel suchen: Verstecke drei Engelchen aus Holz (du kannst auch welche aus Karton basteln) im Kinderzimmer. Dein Kind darf suchen und die drei am Abend unter den Baum oder zur Krippe stellen.
- Weihnachten für Kuscheltiere: Dein Kind beschenkt den Lieblingsteddy und packt ihm ein Miniauto oder ein kleines Bilderbuch in Weihnachtspapier ein. Am Kinder- oder am Puppentisch werden dann noch Kakao und Kekskrümel serviert.
Margret Nußbaum, Spiele-Expertin bei Leben & erziehen
Müssen wir an Heiligabend singen?
Ein klares und wunderkerzenstrahlendes: Ja! Also Liederbuch abstauben, Seite 61 "Gloria in excelsis deo" aufschlagen und los geht’s! Falls ein Instrumentalist, Flöte, Tröte, zur Not auch Klavier, hinzugezogen werden kann: wunderbar! Die Oma, textsicher, doch altersbedingt intonationsschwach, legt los, Tante Gerti, glücklich tirilierend, schwingt sich ein. Opa Hans brummelt das Gloria auf einem Ton durch und Onkel Arno geht eine rauchen. Mama und Papa sind, dem Anlass angemessen, um Feierlichkeit bemüht. Schwesterchen Dani bläst munter auf der Flöte, wobei sie eindeutig auf Seite 51 spielt, was der Stimmung aber keinen Abbruch tut.
Singen an Heiligabend kann besinnlich, feierlich, komisch und lustig sein, Hauptsache, es wird gesungen. Sonst ist es in der Stillen Nacht eindeutig zu still.
Werner Meier und Margit Sarholz machen als "Sternschnuppe" Musik für Kinder. Ihre Weihnachts-CD "Oh Tannenbaum" mit Liedern und Geschichtchen hat auch eine Playback-Version mit Textheft
Würstchen oder Menü – was gibt es Weihnachten zu essen?
Wichtig ist doch vor allem, dass man sich an Weihnachten Zeit füreinander nimmt und nicht einer gestresst in der Küche steht. Eine gute Vorbereitung ist da das A und O. Das gilt für den Kartoffelsalat (zu den Würstchen) genauso wie für ein festliches Weihnachtsmenü. Man kann nämlich auch eine Selleriemousse (zur Vorspeise) und die Beilagen zum Hauptgang am Tag vorher zubereiten. Und während die ersten Geschenke ausgepackt werden, schmurgelt das Rinderfilet langsam im Ofen vor sich hin. Gemeinsam richtig gut essen – schöner kann Weihnachten doch gar nicht sein.
Holger Stromberg, Fernsehkoch und Autor, bekochte zehn Jahre lang die deutsche Fußballnationalmannschaft
Sollen wir mit Baby in die Christmette?
Darum geht’s doch an Weihnachten: Dass eine junge Familie einen Platz sucht. Natürlich sind Babys und Kinder willkommen, erst recht zur Christ- oder Kindermette. Wenn die Familien ganz nach vorne kommen, kriegen die Kinder die Feier richtig mit und müssen nicht den ganzen Gottesdienst lang auf den Rücken des Vordermannes schauen. Und wenn das Baby quengelt? Kann man es immer noch rumtragen und mit ihm durch die Kirche spazieren. Vielleicht findet sich auch eine helfende Hand – Christmetten sind ja gut besucht.
Heinz Vogel, Pfarrer
Und wer bringt die Geschenke?
Bei uns übernimmt traditionell das Christkind diesen Job. Es wählt aus, packt ein und liefert. Vielleicht helfen ihm ein paar Engelchen, wenn die Geschenke arg schwer sind. Solange die Kinder klein sind, funktioniert diese Geschichte wunderbar. Nur – wie schafft man den Absprung, damit nicht eines Tages der Nachwuchs mault: "Wieso soll ich dir im Kindergarten eigentlich was basteln, wenn du mir nix schenkst?" Deshalb finde ich die Erklärung, die Freunde ihren Kindern von Anfang an gegeben haben, wunderbar: "Wir freuen uns, dass das Christkind Geburtstag hat. Darum schenken wir uns was."
Gerhardt Hueck, Papa und Pastoralreferent