Aha-Momente

7 faszinierende Dinge, die wir 2023 über Kinder gelernt haben

Dieses Jahr gab es erstaunliche Erkenntnisse aus der Kinderforschung: Mutige Eltern haben aktivere Kinder, Bildschirmzeit hat überraschende Auswirkungen und der Kopfumfang verrät die Intelligenzentwicklung ...

Kleiner Junge guckt durch eine Lupe.© IStock/StefaNikolic
Nicht nur Kinder sind kleine Entdecker, sondern auch über die kindliche Entwicklung gibt es laufend neue Erkenntnisse.

Klar, als Eltern verlassen wir uns in vielen Bereichen auf unsere Intuition. Nur manchmal, wenn das eigene Bauchgefühl doch mal nicht ganz so eindeutig ist, ist es gut zu wissen, dass es die Wissenschaft gibt. Dass man einfach mal etwas nachlesen kann, wenn man eine Antwort braucht. 

2023 wurden etliche Studien veröffentlicht, die sich mit dem Wohlbefinden und der gesunden Entwicklung von Kindern befasst haben. Forscher aus aller Welt förderten erstaunliche Erkenntnisse rund ums Kind zutage. Vieles davon haben wir vielleicht instinktiv geahnt, anderes ist eine echte Überraschung. 

Fest steht: Je mehr wir über die kindlichen Bedürfnisse wissen, desto leichter ist es für Eltern, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und wenn das nächste Mal jemand unsere Erziehung anzweifelt: Wissenschaftliche Beweisen kann so leicht niemand widerlegen ...

Hier sind die 7 spannendsten Dinge, die wir 2023 über Kinder gelernt haben: 

Mutige Eltern haben aktivere Kinder

Bewegungsmangel bei Kindern ist ein bekanntes Problem. Nun gibt es jedoch neue Erkenntnisse über die Ursachen: Oftmals stecken übervorsichtige Eltern dahinter. Eine australische Studie hat ergeben, dass Kinder, deren Eltern extrem darauf achten, dass sie sich beim Spielen nicht verletzen, meist einen inaktiveren Lebensstil haben. Sind Eltern hingegen risikofreudiger, entwickeln Kinder mehr Lust am Toben, Klettern und Laufen.

Zu viel Bildschirmzeit hat überraschende Auswirkungen

Fernsehen ist schlecht! Oder? In einer großangelegten Studie haben Neurowissenschaftler die Auswirkungen von Bildschirmzeit auf das kindliche Gehirn untersucht und erstaunliche Entdeckungen gemacht. Frühe Mediennutzung hat eine starke Auswirkung auf Form und Funktion des Hirns. Die Effekte sind allerdings nicht eindeutig negativ. Zwar neigen Kinder durch Bildschirmzeit zu schlechteren Problemlösungsfähigkeiten, auf der anderen Seite jedoch wurden auch Verbesserungen bei Konzentration und Lernfähigkeit festgestellt. Eine pauschale Aussage darüber, wie viel Bildschirmzeit angemessen ist, konnten sie nicht treffen.

Der Kopfumfang verrät die Intelligenzentwicklung

Wie schlau wird mein Kind später mal sein? Diese Frage stellen sich wohl viele frisch gebackenen Eltern. Darauf gibt es zwar immer noch keine klare Antwort, aber zumindest Hinweise. Forscher der Uni Bochum fanden heraus, dass das Verhältnis von Geburtsgewicht und Kopfumfang Rückschlüsse auf den späteren IQ zulässt.

Papas haben einen Einfluss auf die Schulnoten

Mit Papa zu spielen, macht nicht nur Spaß, sondern auch schlau! Eine Studie der Universität Leeds ergab, dass Kinder, die regelmäßige Aktivitäten mit ihren Vätern unternehmen, in der Schule mit höherer Wahrscheinlichkeit bessere Noten haben. Einen besonders positiven Effekt haben gemeinsames Lesen oder andere kreative Beschäftigen. Oftmals reichen schon zehn Minuten pro Tag für einen messbaren Unterschied.

Bewegung beugt Erkältungen vor

Gerade in der Erkältungszeit stellen sich Eltern die Frage: Wie stärke ich das Immunsystem meines Kindes? Die Antwort ist simpel: durch Bewegung. Forscher fanden heraus, dass aktive Kinder deutlich seltener krank sind. Legt ein Kind mindestens 10.000 Schritte am Tag zurück, sinkt das Risiko für Infekte rapide. Ein bis drei Stunden Bewegung täglich ist der Studie zufolge ideal.

Kleinkinder sind am glücklichsten

In welchem Alter sind Menschen am glücklichsten? Dieser Frage sind Forscher nachgegangen und kamen zu dem Ergebnis: Kleinkinder sind offenbar am glücklichsten. Mit etwa neun Jahren nimmt das Glücksgefühl drastisch ab und steigt erst nach der Pubertät ab 16 leicht wieder an.

Gelangweilte Kinder essen mehr

Aus Langeweile mal kurz in den Kühlschrank gucken – das kennen wohl die meisten. Und auch Kinder bleiben vor diesem sogenannten emotionalen Essen nicht verschont. Eine Studie der Universität Birmingham ergab, dass Kinder schon nach vier Minuten Langeweile zu Snacks greifen und so deutlich mehr Kalorien aufnehmen. Dieses Essverhalten kann negative Auswirkungen bis ins Erwachsenenleben haben: Kinder, die dazu neigen, unliebsamen Emotionen durch "Frust-Futtern" zu begegnen, haben oft auch später ein schwieriges Verhältnis zum Essen.