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Es sind immer viel zu viele. Rappelvolle Kisten und Regale, die vor lauter Bilderbüchern überquellen. So ähnlich sieht es wohl in den meisten Kinderzimmern aus. Und doch sind es nie genug. Sooo viele Geschichten warten noch darauf, erzählt zu werden! Obwohl die Auswahl an Kinderbüchern riesig ist, fehlt manchmal einfach ein ganz bestimmtes … Diese Erfahrung machte auch Luisa Geißler, Mama von Monstertruck-Fan Jonah (2).
Bagger, Traktoren und sogar Schneepflüge – es gibt Kinderbücher über nahezu den gesamten Fuhrpark. Aber über einen Monstertruck eben noch nicht. Also hat Luisa kurzentschlossen selbst ein Buch geschrieben – und veröffentlicht! Wie das funktioniert und wie heutzutage im Prinzip jeder die Möglichkeit hat, Autor oder Autorin zu werden, hat sie uns im Interview verraten:
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Kinderbuch zu schreiben?
Die Idee für das Kinderbuch entstand sehr spontan. Ich war auf der Suche nach einem Buch über einen Monstertruck für meinen Sohn, aber ich habe schnell festgestellt, sowas gibt es überhaupt nicht. Also habe ich beschlossen, dass ich einfach selbst ein Buch schreibe, das einen kleinen Monstertruck als Hauptdarsteller hat.
Wie hast du das Projekt realisiert?
Als erstes habe ich mir überlegt, worum es gehen soll und habe die Geschichte skizziert und aufgeschrieben. Im gleichen Zuge habe ich überlegt, welches Format das Buch haben soll und wie ich es aufbauen möchte, also auf welche Seite ich welche Bilder setze und welchen Text, um die Geschichte zu erzählen. Danach habe ich das Layout erstellt und angefangen zu texten.

Auf welche Schwierigkeiten bist du gestoßen?
Die größte Herausforderung war, einen Illustrator zu finden, der Fahrzeuge und Monstertrucks zeichnet. Nach längerer Suche habe ich über eine Freelancer-Plattform einen Illustrator aus der Türkei gefunden, der die Idee super fand und es sich auch zugetraut hat. Und tatsächlich hat er es genauso umgesetzt, wie ich es mir gewünscht habe. Ich musste allerdings viel Geduld mitbringen. Es dauert lange, ein Kinderbuch illustrieren zu lassen. Man kann mit sechs bis zehn Wochen rechnen. Das war eine Geduldsprobe!
Eine weitere Herausforderung war es, ein druckreifes Layout zusammenzustellen.
Als ich alles hatte, habe ich mich über Self-Publishing-Verlage informiert und den ausgewählt, der mir am meisten zugesagt hat. Ich wollte das Projekt für mich und meinen Sohn machen, und deshalb wollte ich es so unabhängig wie möglich unter Dach und Fach bringen.
Wieviel verdienst du an dem Buch?
Von den Einnahmen kann ich mir einen Keks kaufen. Ich bekomme nur ein paar Cents pro verkauftes Exemplar. Wenn man keine J.K. Rowling ist, kann man davon nicht leben. Aber dafür habe ich es auch nicht gemacht. Es war nur als Kinderbuch für meinen Sohn gedacht, und wenn ich noch jemandem eine Freude machen kann, der auch auf der Suche nach einem Monstertruck-Buch für sein Kind ist, dann bin ich schon happy.
Wie fühlt es sich an, dass dein Buch nun erschienen ist?
Es fühlt sich mega gut an, sein eigenes Buch veröffentlicht zu haben. Ich kann es manchmal selbst gar nicht glauben. Jetzt steht "Monty Monstertruck" bei uns im Kinderbuchregal, und das Schönste ist eigentlich, wenn Jonah gezielt hingeht, sich das Buch schnappt und zu mir sagt: "Mama, gucken wir uns heute den Monty an?" Das ist das schönste Gefühl überhaupt.
Hast du bereits weitere Buchideen?
Ich arbeite schon am nächsten Buchprojekt. Diesmal wird es aber kein Kinderbuch sein, sondern was für Eltern. Das wird aber wieder viel Zeit in Anspruch nehmen, weil es gar nicht so einfach ist, das nebenher auf die Beine zu stellen, wenn man einen Job und ein Kind hat. Deshalb wird es wohl noch eine Weile dauern, bis es auf den Markt kommt.

Kinderbuch schreiben – so geht’s
Knapp 8.000 Kinderbücher erscheinen in Deutschland jährlich neu. Die Konkurrenz ist also riesig. Wie schafft man es da, sich von anderen abzuheben?
- Die Sprache der Zielgruppe sprechen: Bei Kleinkindern dominieren die Bilder, und auch bei Vorschulkindern sollten die Sätze noch einfach und kurz sein.
- Für Bücherwürmer ab acht Jahren darf die Sprache langsam anspruchsvoller werden.
- Kinder mögen Reime, Lautmalereien und Wortneuschöpfungen.
- Pro Seite nur wenige Sätze verwenden.
- Illustrationen sollten klar und verständlich sein.
- Das Cover sollte auf den ersten Blick zeigen, worum es im Buch geht.
- Der Beschreibungstext sollte kurz und knackig sein.