Gruselig, grausam und dramatisch

Diese Märchen sind zu brutal für Kinder – oder!?

Von wegen Kindergeschichten! Diese Märchen haben auch uns in der Kindheit nachhaltig geprägt – und zwar nicht nur positiv. Deshalb würden wir sie unseren Kleinen auch nicht (mehr) vorlesen oder als Film zeigen, zumindest nicht ungefiltert!

"Es war einmal ..." Diese Kindermärchen hinterlassen einen echten Schauer. © Foto: iStock/draganabi
"Es war einmal ..." Diese Kindermärchen hinterlassen einen echten Schauer.

Wenn es um Märchen geht, dann teilen sich die Lager schnell: Die einen hängen nostalgisch an den Erzählungen der Gebrüder Grimm oder auch an deren Disney-Adaptionen, die in ihrer Darstellung zwar etwas abgemildert daherkommen, aber immer noch ganz schön dramatisch sein können. Die anderen haben die altmodischen Geschichten schon komplett aus dem Bücherregal aussortiert. Viel zu gruselig, brutal und konservativ.

Am Ende entscheiden Mama und Papa natürlich immer selbst, was sie ihren Kleinen vorlesen oder zeigen. Und ja, in der Regel gewinnt bei Märchen immer Gut über Böse. Aber: Die folgenden Märchengeschichten haben es ganz schön in sich und landen bei uns nicht mehr (komplett ungefiltert) auf Nachttisch oder Mattscheibe ... oder wie seht ihr das?

Hänsel und Gretel

Ab in den Ofen mit euch! Das Märchen "Hänsel und Gretel" hält einige schaurige Aspekte parat: Die Hexe ist mit Abstand der gruseligste Part der Erzählung. Sie will die beiden im Wald verlorengegangenen Kinder ("Wo sind die Mama und Papa???") mästen, um sie dann im Ofen knusprig zu braten – und landet dabei am Ende selbst im Feuer. Autsch!

Rotkäppchen

Da verkleidet sich der "Böse Wolf" mal eben zur Großmutter, die er zuvor verschlungen hat, um Rotkäppchen gleich mitzuverspeisen. Die Ursprungsform des Märchens endet übrigens hier. Die Gebrüder Grimm erfanden dann noch die Jäger. Als Retter in der Not befreien sie Oma und Enkelin durch einen rabiaten Schlitz. In den Bauch werden stattdessen Steine gefüllt. Daran verkümmert der Wolf dann am Ende. Puh, harte Kost für kleine Seelen. 

Das letzte Einhorn

Wer hat diesen Film als Kind gesehen und NICHT geheult? Was für ein Drama! Der rote Stier, der die Einhörner ausrottet, ist definitiv nichts für zartbesaitete Seelen. Und die Melancholie, die sich durch die Handlung trägt, auch nicht. (Aber: Vom Soundtrack haben wir direkt wieder einen Ohrwurm ...).

Der Wolf und die sieben Geißlein

Auch hier tritt wieder der Wolf als das Synonym für Böse auf. Er will die kleinen Ziegenkinder mit einem miesen Trick überlisten und fressen: "Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht!" (Alleine zuhause bleiben wollen eure Kids jetzt wohl erstmal nicht ...) Wichtig: Auch hier siegt am Ende natürlich wieder das Gute. Aber auf recht morbide Art und Weise. Die aufgefressenen Geißlein werden mal eben aus dem Bauch raus- und Steine hineinoperiert – der Wolf stirbt wenig später.

Dumbo

Oh je, diese Erzählung ist ganz schön traurig, denn: Der Zirkuselefant Dumbo wird brutalst von seiner Mutter getrennt, die wird in Ketten gelegt und weggesperrt. Aber auch die anderen Charaktere des Originalfilms können Kinder ganz schön verängstigen. Die Realverfilmung des Klassikers von Tim Burton kam 2019 ins Kino und zwar mit einer FSK ab sechs Jahren. Er wird also schon von vorneherein eher für Grundschulkinder empfohlen. Gut so!

Schneewittchen

Zentrum des Bösen in diesem Märchen: Die übereitle Königin, die Schneewittchen umbringen (!) will, nur damit sie weiterhin die "Schönste im ganzen Land" bleibt. Hmmm ... Aber wusstet ihr, dass es eine sehr moderne Neuauflage des Märchens (zum Beispiel über Amazon) gibt? Stephan Kalinski hat sie geschrieben und fragt darin zum Beispiel: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mutigste im ganzen Land?" Der Autor räumt mit gängigen Klischees auf und lässt Schneewittchen die Zwerge lesen und schreiben lehren, statt zu kochen und zu putzen. Die werden zu Freunden, die aus sieben Ecken dieser Welt stammen – und es gibt sogar einen König, der Windeln wechselt. So geht Märchen also auch. 

Arielle, die Meerjungfrau

Okay, wer hat sich früher auch so sehr vor der Meereshexe Ursula gefürchtet? Mit ihren krakenhaften Tentakeln, der tiefen Stimme und dem gehässigen Lachen. Mit diesem YouTube-Video könnt ihr nochmal in die dunkle Unterwasserwelt eintauchen, aber besser ohne eure Kleinen: 

Cinderella

Der Originalfilm von 1950 ist ein absoluter Klassiker. Ja. Er bekam damals sogar drei Oscar-Nominierungen. Aber man braucht auch ein starkes Nervenkostüm. Erinnert ihr euch noch an diese Szene: Eine der fiesen Stiefschwestern schneidet sich ein Stück Ferse ab, nur um in den gläsernen Schuh zu passen. Ahhhh ... 

Dornröschen

Das Märchen klingt erstmal etwas harmloser als seine Konkurrenz. Aber für Kinder kann es ganz schön beängstigend wirken in einen hundertjährigen Schlaf zu fallen. Und das, nur weil eine spitze Nadel den Finger von Dornröschen piekst. 

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