Aufregerthema

Mutter von 5 Töchtern erklärt auf TikTok, dass Jungfräulichkeit gar nicht real ist ...

Auf TikTok erklärt eine fünffache Mutter, warum sie ihren Töchtern beibringt, dass Jungfräulichkeit nicht existiert. Sie beschreibt es als ein patriarchalisches Konzept. Was dahintersteckt – und wie Experten das einordnen, lest ihr hier.

Blüten, die wie ein weibliches Genital liegen© iStock/Sewcream
Jungfräulichkeit – nur ein Mythos?

Die Mutter, die das besagte Video veröffentlicht, heißt Cayce LaCorte und kommt aus South Carolina, USA. Sie hat einen klaren Standpunkt:

Jungfräulichkeit ist ein patriarchalisches Konzept, das dazu dient, Frauen zu kontrollieren – und das keinen anderen Zweck erfüllt, als dass wir uns schlecht fühlen.

Die Sexualaufklärung der Kinder ist ohnehin ein Thema, das vermutlich alle Eltern etwas unterschiedlich angehen. Mit ihrem ganz eigenen Ansatz geht Cayce LaCorte nun im Netz viral. Dabei reagiert sie eigentlich nur auf die Challenge der Influencerin Nevada Shareef, die andere Eltern auffordert, darüber zu berichten, was sie in ihrer Erziehung für einzigartig halten – oder, was mit den Augen anderer sogar seltsam wirken könnte.

"Jungfräulichkeit ist nicht real ..."

LaCortes Argument ist simpel, aber überzeugend: Sie findet, Jungfräulichkeit und dem ersten Mal wird zu viel Bedeutung beigemessen. Dabei hat nichts davon Auswirkungen auf den Wert oder die Persönlichkeit eines Mädchens – sie verändert sich nicht. Die Mutter stellt klar, dass sie ganz und gar nicht dafür ist, Sex generell abzuwerten:

Es sollte immer eine große Sache sein. Es hat nichts mit dem ersten Mal zu tun ... Es ist einfach lächerlich. Das ganze Konzept ist lächerlich.

LaCorte setzt darauf, ihre Töchter zu guten und selbstständigen Menschen zu erziehen, die mit einem soliden Fundament auch kluge und intelligente Entscheidungen treffen können:

Und was sagen Experten zum Konzept Jungfräulichkeit?

Die Sexualpädagogin Anne Hodder-Shipp unterstützt LaCortes Haltung. Gegenüber dem Onlinemagazin "Parents" erklärt sie, Jungfräulichkeit sei lediglich ein soziales Konstrukt, das auf persönlichen Werten und Glaubenssystemen statt auf wissenschaftlichen oder medizinischen Tatsachen beruht:

Es ist wichtig, jungen Menschen die Wahrheit über Sex beizubringen – einschließlich der Wahrheit hinter verschiedenen Konstrukten wie der Jungfräulichkeit –, da sie dadurch genaue Informationen erhalten, auf die sie ihre Entscheidungen stützen können, und die ihnen helfen, zu informierten, selbstbewussten und selbstsicheren Erwachsenen heranzuwachsen.

Und genau dort setzt LaCorte mit ihrer Erziehung an: Sie findet, der Wert eines Menschen sollte losgelöst sein von einem Konstrukt der Jungfräulichkeit und Reinheit, denn der Wert bleibt – und Sex sollte immer eine besondere Sache sein, nicht nur beim ersten Mal. LaCorte geht es also vor allem um Aufklärung, Ehrlichkeit und Augenhöhe bei der Erziehung ihrer Töchter. 

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