Ernährung

Wassermelone in der Schwangerschaft: Lecker, gesund und (meist) sicher

Sie schmeckt fruchtig-süß und gehört zum Sommer wie das Eis – nur ist sie wesentlich gesünder. Die Wassermelone ist ein kalorienarmer Durstlöscher und enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe für Schwangere. Beim Verzehr gibt es jedoch eine Regel zu beachten.

Schwangere löffelt Wassermelone.© iStock/MarianVejcik
Wassermelone liefert Schwangeren wichtige Vitamine und Mineralien.

Die Frucht ist prall gefüllt mit wichtigen Vitaminen, dabei enthält sie trotz ihrer Süße relativ wenig Zucker (nur etwa 6 Gramm auf 100 Gramm). Zudem besteht Wassermelone zu 90 Prozent aus Wasser und liefert dem Körper somit jede Menge Flüssigkeit. Wer also viel Wassermelone isst, muss entsprechend weniger trinken. Gerade für Schwangere ist die Sommerfrucht ein genialer Snack, denn sie enthält so ziemlich alle Nährstoffe, die für Mutter und Kind wichtig sind.

Wichtige Vitamine für die Schwangerschaft

Die Wassermelone ist nicht nur lecker, sie hat auch nährstofftechnisch einiges zu bieten. Denn der Sommersnack enthält jede Menge Vitamine und Mineralien, die auch in der Schwangerschaft besonders wichtig sind. 

Wassermelonen enthalten Kalium und Magnesium – beides wichtige Nährstoffe für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für die Nerven- und Muskelfunktionen. Magnesium steuert zudem die Blutzuckerkontrolle und ist auch für die Blutdruckregulation verantwortlich. Gerade in der Schwangerschaft kann es Muskelkrämpfen vorbeugen. Kalium wiederum ist wichtig für die Energieproduktion. Es regelt zudem das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper, hat Einfluss auf den Elektrolyt-Haushalt und wirkt entwässernd – sehr sinnvoll also vor allem bei Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft. Carotinoide sind für die rote Farbe verantwortlich und stecken voller Vitamin A, das Augen, Haut und Haar schützt.

Nährwertangaben pro 100 Gramm Wassermelone

  • Kalorien (kcal): 30
  • Fettgehalt: 0,2 g
  • Gesättigte Fettsäuren 0 g
  • Natrium: 1 mg
  • Kalium: 112 mg
  • Kohlenhydrate: 8 g
  • Ballaststoff: 0,4 g
  • Zucker: 6 g
  • Protein: 0,6 g
  • Vitamin C: 8,1 mg
  • Kalzium: 7 mg
  • Eisen: 0,2 mg
  • Magnesium: 10 mg

Senkt den Blutdruck

Außerdem ist die Wassermelone eine der reichhaltigsten Citrullin-Quellen. Die Aminosäure befindet sich nicht nur im roten Fruchtfleisch, sondern auch im weißen Rand unter der Schale. Im Körper wird sie in Arginin umgewandelt und sorgt dafür, dass das Blut leichter zirkulieren kann. Ein wirkungsvolles Mittel gegen Bluthochdruck – ebenfalls ein Risiko in der Schwangerschaft.

Gut für Immunsystem und Verdauung

Wassermelonen enthalten besonders viel Lycopin, einen sekundären Pflanzenwirkstoff, der das Immunsystem unterstützt und als Antioxidans freie Radikale unschädlich macht. Je reifer die Wassermelone, desto mehr Lycopin ist enthalten.

Die in der Wassermelone enthaltenen Bitterstoffe regen die Durchblutung und die Verdauung an. Sie wirken außerdem entzündungshemmend und antibakteriell. 

Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte Wassermelone jedoch lieber nur in Maßen verzehren – ansonsten können Verdauungsbeschwerden auftreten.

Stärkt die Zähne

Das in der Wassermelone enthaltene Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans, das Entzündungen entgegenwirkt und die Wundheilung fördert. Außerdem unterstützt es das Immunsystem, und eine gute Vitamin C-Versorgung beugt Studien zufolge Parodontitis vor und stärkt das Zahnfleisch.

Wassermelonenkerne liefern Nährstoffe

Auch die Wassermelonenkerne können bedenkenlos verzehrt werden. Sie liefern sogar Zink, Magnesium, Calcium und Eisen, ungesättigte Fettsäuren sowie die Vitamine A, B und C. Ihr Ballaststoffgehalt unterstützt die Verdauung. Dazu sollten sie allerdings gründlich zerkaut werden, denn so wird der Darm dabei unterstützt, die wichtigen Nährstoffe ins Blut zu transportieren. Gelöste Kerne können auch geröstet werden und passen so zu Salaten oder Suppen. Gemahlen könnt ihr sie auch zum Backen von Brot oder Gebäck verwenden.

Auch der weiße Rand kann übrigens mitgegessen werden. Er enthält Vitamin B6, was entspannend bei Stress wirkt, und Vitamin C.

Regional und nachhaltig

Ursprünglich stammen Wassermelonen zwar aus Afrika und verbreiteten sich von dort über die Türkei nach Westeuropa. Inzwischen werden sie jedoch auch hierzulande angebaut und wachsen vor allem in Gegenden mit milden Temperaturen wie im Rheintal oder in der Pfalz. Während der Saison sind deutsche Wassermelonen also durchaus ein nachhaltiges Lebensmittel, da sie keine langen Lieferwege zurücklegen. 

Vorsicht bei aufgeschnittenen Wassermelonen

Bei der Produktion, beim Transport oder bei der Lagerung können Wassermelonen mit Krankheitserregern verunreinigt werden. Es sollten deshalb vor allem in der Schwangerschaft einige Regeln beachtet werden. 

"Salmonellen, Listerien oder EHEC können sich auf dem säurearmen Fruchtfleisch von Melonen relativ schnell vermehren", erklärt Prof. Andres Hensel, Präsident des Bundesinstitut für Risikobewertung. Gerade bei aufgeschnittenen Wassermelonen ist deshalb Vorsicht geboten. Zum Schutz vor Infektionen sollten vorgeschnittene Melonenstücke rasch verzehrt werden. Teilstücke, die mehrere Stunden ungekühlt gelagert wurden, sollten nicht mehr gegessen werden. Schwangere, Kleinkinder sowie alte und kranke Menschen sollten auf den Verzehr aufgeschnittener Melone vorsorglich ganz verzichten. Sicherer ist es, eine ganze Frucht zu kaufen. Doch auch wer zu Hause eine Wassermelone aufschneidet, sollte vor allem in der Schwangerschaft auf die Küchenhygiene achten. Dazu zählen Händewaschen sowie die Verwendung von sauberen Messern und Schneidebrettern. Teilstücke der Melone sollten unverzüglich abgedeckt im Kühlschrank gelagert und innerhalb von zwei Tagen verzehrt werden. So steht dem ungetrübten Wassermelonen-Genuss nichts mehr im Weg. 

Wie erkenne ich, ob die Wassermelone reif ist?

Der Reifegrad einer Wassermelone lässt sich mithilfe des Klopftests ermitteln. Je frischer sie ist, desto fester ist ihr Fruchtfleisch. Reife Früchte klingen deshalb wesentlich voller, satter und dunkler als unreife Exemplare, die weniger süß schmecken. Manche sagen sogar, reife Melonen würden beim Klopfen so klingen, als würden sie singen. Unreife hingegen geben eher dumpfe Töne von sich. Wassermelonen können jedoch bei Zimmertemperatur zu Hause noch nachreifen. 

Bei einer aufgeschnittenen Melone lässt sich der Reifegrad an dem weißen Rand erkennen: Je schmaler er ist, desto reifer ist die Wassermelone.