Hautirritation im Sommer

Hitzepickel oder Sonnenallergie? Wenn Babys Haut schwitzt ...

Der Sommer kann tückisch sein: Babys Haut reagiert manchmal mit einem Ausschlag auf zu warme Kleidung, Hitze oder Sonnencreme. Was Eltern gegen Hitzepickel tun können. Und ab wann man von einer Sonnenallergie spricht.

Babys und Kleinkinder sind besonders anfällig für Hitzepickel. Je heller der Hauttyp desto eher. © Foto: Getty Images/ Massimo Gentili / EyeEm
Babys und Kleinkinder sind besonders anfällig für Hitzepickel. Je heller der Hauttyp desto eher.

So entstehen Hitzepickel bei Babys

Hitzepickel (auch Schweißflechte, Hitzeausschlag, Schweißbläschen, Hitzeblattern oder Hitzefrieseln genannt) sind kleine rote Pickelchen, die sich vor allem unter zu warmer Kleidung, in Hautfalten und auch im Windelbereich zeigen. Manchmal sind die Pusteln auch mit einer (klaren bis milchigen) Flüssigkeit gefüllt. Ursache für Hitzepickel sind verstopfte Schweißporen in Kombination mit Reibung zum Beispiel durch Kleidung oder Windel. Fakt: Babyhaut ist um einiges dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen. Die Schweißdrüsen noch viel feiner und enger. Deshalb können sie theoretisch auch im Winter entstehen, wenn das Kind unter zu warmer Kleidung schwitzt.

Grundsätzlich sind Hitzepickel eine harmlose Erscheinung, sie können aber teilweise jucken oder brennen. Man sollte sie auf jeden Fall im Blick behalten, vor allem, um sie von einer Sonnenallergie unterscheiden zu können. Plus: Hitzepickel können eine erste Warnung dafür sein, dass euer Baby unter akuter Überhitzung leidet und ein Hitzeschlag droht. 

Was hilft bei Hitzepickeln?

  • Raus aus der Sonne, ab in den Schatten!
  • Gern auch mal drinnen spielen, selbst (oder gerade) im Hochsommer.
  • Setzt auf luftige Baumwollkleidung. Mützchen ab, Söckchen aus, Knöpfchen auf! Und zieht auch ruhig mal die Windeln aus. 
  • Kühle und feuchte Umschläge. 
  • Viel trinken! Aber bei Babys unter sechs Monaten ausschließlich Muttermilch oder Pre-Milch, sonst droht eine Wasservergiftung
  • Bei akuten Hitzepickeln möglichst auf Sonnencreme verzichten. Und vorbeugend immer abends die Sonnencreme abwaschen
  • Muttermilch auf die betroffenen Stellen tupfen.
  • Nach dem (lauwarmen) Baden nur leicht abtrocknen, nicht mit dem Handtuch reiben. 
  • Aus der Apotheke: eine Zinkcreme. 
  • Zu fettige Cremes und Babyöl vermeiden, da es die Poren nur unnötig weiterverstopft und die Haut reizen kann. 

So sieht eine Sonnenallergie aus

Zeigen sich auf Babys Haut kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und rote Quaddeln, die sich zum Beispiel an den Armen, den Händen, am Hals oder auch im Gesicht bilden, handelt es sich vermutlich um eine Sonnenallergie, eine Über­emp­find­lich­keit ge­gen UV-Strah­lung und daraus entstehende freie Ra­di­ka­le. Bei einer Sonnenallergie ist es allein das Sonnenlicht, das die Irritationen auf den UV-exponierten Stellen entstehen lässt – im Gegensatz zu Hitzepickelchen, die durch Wärme und Reibung in Hautfalten erzeugt werden. Bei manchen Kindern wird eine Sonnenallergie aber durch eine Kombination mit Hitze und Sonnencreme noch verstärkt. Dieser Ausschlag juckt in der Regel noch sehr viel unangenehmer.

Da Babys und Kleinkinder ohnehin nicht der direkten und prallen UV-Strahlung ausgesetzt werden sollten, ist eine Sonnenallergie in diesem Alter eher seltener bzw. vermeidbarer. 

Sonnenallergie bei Babys: Das können Eltern tun

© Foto: iStock/Osobystist
Eine Sonnenallergie kann mit leichten Zinksalben aus der Apotheke behandelt werden.

Auch in diesem Fall gilt erst mal: Ruhe bewahren!

  • Das Kind luftig anziehen oder nackt strampeln lassen ...
  • ... aber ausnahmslos im Schatten spielen.
  • In der Mittagszeit unbedingt eine Pause vom Draußensein einlegen!
  • Bei der Hautpflege fette Cremes vermeiden.
  • Gegen den Juckreiz hilft ein kühlender Umschlag bzw. Kompressen aus feuchten Tüchtern.
  • Auch ein Antihistaminikum-Gel (aus der Apotheke) kühlt und lindert den Juckreiz. 

Bitte nicht kratzen!

Wichtig: Ihr solltet weder an Hitzepickeln noch an der Sonnenallergie pulen. Und versucht dies, auch wenn es manchmal schwerfällt, eurem Kind zu vermitteln. Auch wenn der Juckreiz groß ist. Denn sonst kann sich die Haut schnell entzünden. 

Wann sollte ich mit Hitzepickeln oder einer Sonnenallergie zum Arzt?

Fühlt ihr euch unsicher, dann solltet ihr in jedem Fall zu eurem Kinderarzt. Auch wenn die Pickel nach ein paar Tagen noch nicht von selbst oder mit unseren Tipps aus diesem Artikel verschwunden sind – und in jedem Fall, wenn Fieber auftritt.

Der Kinderarzt kann für die Irritationen eine Zink-Schüttelmixtur verordnen, wenn Kinder zum Beispiel auf Berührung empfindlich reagieren.

Lade weitere Inhalte ...