
"Ich habe unsere Socke zur Überwachung von Puls und Sauerstoffsättigung intensiv genutzt, auch wenn der Grund dafür nicht erfreulich ist", schreibt Anna Adamyan in einem Instagram-Post.
Das Model, das im vergangenen Jahr nach langer Kinderwunsch-Zeit erstmals Mutter geworden ist, spricht damit ein Thema, das viele Eltern bewegt – und spaltet. Ist es sinnvoll, Babys sogenannte Überwachungssocken anzuziehen, die während des Schlafens Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung messen? Diese Pulsoximeter sollen im Fall eines Atemaussetzers Alarm schlagen und so das Risiko des Plötzlichen Kindstods (SDIS) deutlich senken. Oder wiegen diese Produkte Eltern in falscher Sicherheit und sind somit sogar potenziell gefährlich?
Fest steht: Die Technik kann für Eltern Fluch und Segen zugleich sein. Vielen gibt es Sicherheit, und vor allem bei schwierigen Vorgeschichten wie einer komplizierten Schwangerschaft oder Frühgeburt kann eine Überwachungssocke Sorgen nehmen. Doch Anna Adamyan gibt auch zu bedenken: "Natürlich bieten all diese Hilfsmittel keine hundertprozentige Sicherheit, und ich war mir stets bewusst, dass ich nicht alles kontrollieren oder verhindern kann – das werde ich auch niemals."
Schnell kann eine Art von Abhängigkeit entstehen, die auch die ehemalige GNTM-Kandidatin kennt. "Insgesamt war die Erfahrung für mich überwiegend positiv, aber sobald die Socke nicht mehr angelegt war, fühlte ich auch negative Emotionen."
Sind Überwachungssocken schädlich fürs Baby?
Eltern, die überlegen, eine Überwachungssocke (z.B. Owlet Smart Sock) anzuschaffen, treibt auch die Frage um, ob diese technischen Produkte womöglich Strahlung abgeben, die für Babys schädlich sein kann. Kinderärzte geben hier Entwarnung: Gesundheitsgefährdende Strahlung wurde nicht nachgewiesen.
Allerdings werden die Pulsoximeter für Babys von Medizinern auch nicht empfohlen. Kinderärzte warnen, dass sie nicht hundertprozentig zuverlässig sind – im Gegensatz zu ärztlich verordneten medizinischen Monitoren, die bei speziell gefährdeten Kindern eingesetzt werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit eines Fehlalarms, was zu zusätzlicher Verunsicherung führen kann.
Um den ersten Geburtstag herum hat Anna Adamyan sich von der Überwachungssocke verabschiedet – für sie ein großer Schritt. "Gelegentlich ertappe ich mich dabei, sie wieder anziehen zu wollen, lasse es jedoch sein", gesteht sie. "Ich habe ein Stück an Sicherheit gewonnen und bin dafür dankbar. Die Verlustängste sind ein wesentlicher Teil von mir, an dem ich kontinuierlich arbeite, auch wenn es nicht immer einfach ist."
Vorteile der Überwachungssocke für Babys
- Sicherheit: Es vermittelt vielen Eltern ein beruhigendes Gefühl, in Echtzeit über den Gesundheitszustand ihres Babys informiert zu werden und kann dadurch auch zu ruhigerem Schlaf beitragen. Gerade in den ersten Lebensmonaten, in denen Eltern oft besorgt sind, können diese Socken ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.
- Früherkennung von Problemen: Durch die kontinuierliche Überwachung können potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt werden, was eine schnellere Reaktion ermöglicht.
- Einfache Anwendung: Die Socken sind einfach anzuziehen und bieten eine bequeme Möglichkeit, die Gesundheitsdaten des Babys zu überwachen, ohne dass invasive Methoden erforderlich sind.
Mögliche Nachteile
- Fehlalarme: Die Sensoren können manchmal ungenaue Messungen liefern, was zu Fehlalarmen führen kann. Dies kann Eltern unnötig beunruhigen und das Vertrauen in das Gerät beeinträchtigen.
- Technische Probleme: Geräte können ausfallen oder die Verbindung zur App verlieren, was zu ungenauen oder fehlenden Daten führen kann.
- Angst und Stress: Ständige Überwachung kann bei Eltern zu übermäßiger Besorgnis führen und sie in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzen. Dies kann belastend sein.
- Verlust des natürlichen Instinkts: Übermäßige Abhängigkeit von Technologie kann dazu führen, dass Eltern weniger auf ihre eigenen Instinkte und Intuition hören.
- Datenschutz: Die Erfassung und Speicherung von Gesundheitsdaten wirft Fragen zum Datenschutz auf. Eltern müssen sicherstellen, dass die gesammelten Daten sicher sind und nicht missbraucht werden. Wie bei jeder vernetzten Technologie besteht das Risiko von Cyberangriffen oder Datenlecks.
- Hohe Anschaffungskosten: Überwachungssocken können teuer sein, und nicht alle Familien sind bereit oder in der Lage, solche Ausgaben zu tätigen. Manche Modelle erfordern regelmäßige Batteriewechsel oder Abonnements für zusätzliche Funktionen, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
Wichtige Überlegungen
Was es bei der Anschaffung einer Überwachungssocke zu bedenken gibt:
- Wie genau ist die Messung? Es ist wichtig, die Genauigkeit der Sensoren und die Zuverlässigkeit der Alarmfunktionen zu überprüfen, bevor man sich für ein Produkt entscheidet.
- Schränkt die Socke mein Baby ein? Die Socken sollten weich und bequem für das Baby sein, um Hautreizungen zu vermeiden. Die Socken sollten auch nicht Bewegungsfreiheit des Babys einschränken.
- Was passiert mit den Daten? Vor dem Kauf ist es sinnvoll zu prüfen, wie die gesammelten Daten gespeichert und verwendet werden, um die Privatsphäre des Kindes zu schützen.
- Mache ich mich abhängig? Wichtig ist, dass sich Eltern nicht blind auf die Technologie verlassen und stattdessen auch auf ihr Bauchgefühl vertrauen und die Regeln zur Vermeidung des Plötzlichen Kindstods befolgen.