
Die deutsche Sprache verfügt über einen riesigen Wortschatz. Und dennoch: In manchen Situationen kommen wir mit unserem Vokabular einfach an unsere Grenzen. Dann fehlt da auf einmal ein Begriff, um dieses eine ganz bestimmte Gefühle zu beschreiben. Beispiel gefällig? Wenn wir unsere weinenden Kinder in den Arm nehmen, sie ganz festhalten und diese besondere Verbundenheit spüren – ist das dann noch eine Umarmung? Oder vielleicht schon eher eine "Cwtch"? Und klingt "Sombremesa" nicht viel schöner als "Es wird so lange am Tisch sitzen geblieben, bis alle fertig sind"?
Wer einen Blick über den Tellerrand wagt, wird feststellen: In vielen anderen Sprachen finden sich Ausdrücke, die uns im Deutschen einfach fehlen. Wir haben die schönsten Wörter zusammengestellt.
10 Worte für Familien aus anderen Sprachen, die im Deutschen fehlen
"Mamahood" (Englisch)
Während wir im Deutschen von "Mutterschaft" sprechen, klingt "Mamahood" wärmer und liebevoller. Der Begriff, der sich im Englischen in den letzten Jahren etabliert hat, beschreibt die Freuden und Herausforderungen, die mit dem Muttersein verbunden sind, aber auch den Zusammenhalt unter Müttern.
"Cwtch" (Walisisch)
Ein walisisches Wort, das Umarmung bedeutet, aber so viel mehr beinhaltet. Es beschreibt eine warme, liebevolle Geste, die Geborgenheit und Trost spendet – genauso eben, wie es Eltern tun, wenn sie ihre Kinder in die Arme schließen, um sie zu trösten oder ihnen einfach nur ihre Liebe zu zeigen.
"Ubuntu" (Zulu/Xhosa)
Ein afrikanischer Begriff, der so viel bedeutet wie "Ich bin, weil wir sind". Er drückt die Verbundenheit aller Menschen miteinander aus und betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Wirgefühl. Ein wunderschönes Motto, das den Familienzusammenhalt hervorhebt.
"Gia đình" (Vietnamesisch)
Im Vietnamesischen bedeutet "Gia đình" Familie. Der Begriff umfasst jedoch nicht nur die engsten Verwandten, sondern auch entferntere Angehörige und enge Freunde, die wie Familienmitglieder behandelt werden.
"Sobremesa" (Spanisch)
In vielen spanischsprachigen Ländern ist die "Sobremesa" ein wichtiger Teil der Esskultur. Es beschreibt die Zeit nach dem Essen, in der man gemütlich zusammensitzt, sich unterhält und die Gesellschaft der anderen genießt. Für Familien ist die "Sobremesa" eine wunderbare Gelegenheit, den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen und die Bindung zu stärken.
"Utebarn" (Norwegisch)
Dieses norwegische Wort bedeutet so viel wie "Draußenkinder" und bezieht sich auf Kinder, die viel Zeit im Freien verbringen und die Natur erkunden. In Skandinavien ist es ganz selbstverständlich, dass Kinder viel Zeit an der frischen Luft verbringen, und dieser Begriff unterstreicht diese Naturverbundenheit.
"Amae" (Japanisch)
Dieses Wort beschreibt in Bezug auf Kinder das Gefühl, sich der bedingungslosen Liebe seiner Eltern sicher zu sein. Dieses Gefühl der Geborgenheit ist ein grundlegendes Bedürfnis jedes Menschen, um sich gesund zu entwickeln und die Voraussetzung, sein Potenzial voll ausschöpfen und glücklich werden zu können.
"Fika" (Schwedisch)
Die schwedische "Fika" ist mehr als nur eine Kaffeepause. Es ist ein Moment der Entschleunigung, in dem man sich Zeit nimmt, um mit Freunden oder Familie zusammenzusitzen und zu plaudern. Für Eltern kann die "Fika" eine willkommene Auszeit vom Alltag sein, in der sie sich entspannen und neue Energie tanken können.
"Age-otori" (Japanisch)
Dieser Begriff beschreibt das Gefühl der Leere, das Eltern empfinden können, wenn ihre Kinder erwachsen werden und aus dem Haus gehen. Für diesen Aspekt des Elternseins gibt es im Deutschen kein entsprechendes Pendant, dabei dürfte das Gefühl vielen Eltern bekannt sein.
"Kiddult" (Englisch, umgangssprachlich)
Eine Kombination aus "Kid" (Kind) und "Adult" (Erwachsener). Es beschreibt Erwachsene, die sich kindliche Verhaltensweisen und Interessen bewahren. Dieser Begriff kann auch Eltern beschreiben, die gerne mit ihren Kindern auf Augenhöhe spielen und Spaß haben.