
Viele Lebensmittel machen den Anschein, als wären sie besonders gut für unsere Kleinen. Während sie optisch nicht nur Klein, sondern auch Groß ansprechen, verbergen sich dahinter jedoch oft heimliche Zuckerfallen. Von diesen sieben Lebensmitteln "für Kinder" wusstet ihr vielleicht gar nicht, dass sie nicht besonders gesund sind. Wir schlagen Alternativen vor!
Nicht alle Kinderlebensmittel sind für Kinder geeignet
In der Foodwatch-Marktstudie wurden 283 Lebensmittel unter die Lupe genommen, die an Kinder beworben werden. Das Ergebnis ist ziemlich erschreckend – denn 85 Prozent dieser Lebensmittel stellten sich als ungesund heraus! Die Bemessungsgrundlage dafür richtet sich nach den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die häufigsten Ursachen dafür, dass die Lebensmittel durchfallen, sind zu viel Zucker, Salz oder Fett.
Dazu kommt, dass das Robert Koch-Institut in einem Bericht mitteilt, dass bereits jedes fünfte Kind zwischen elf und 13 Jahren an starkem Übergewicht leidet, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Und diese Entwicklung ist kein Zufall ...
Ein neues Gesetz soll Kindermarketing für Junkfood einschränken ...
Update Februar 2023: Endlich ist es so weit – der Bundesernährungsminister möchte noch dieses Jahr ein Gesetz durchbringen, dass die gezielt an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel strenger reguliert. Ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen hat die Notwendigkeit bestätigt: In Cerealien für Kinder steckt im Durchschnitt 44 Prozent mehr Zucker!
Die Verbraucherzentrale Hamburg fasst die Ergebnisse in einem Facebook-Post zusammen:
Bisher bewirbt gezieltes Marketing ungesunde Kinderlebensmittel
Während wir von einigen Lebensmitteln sicher wissen, dass sie nicht gesund sind, wird das bei anderen Lebensmitteln geschickt verborgen. Für die Kids sind coole Comic-Figuren oder ähnlich Ansprechendes auf die Verpackung gedruckt. Das beste Beispiel für gutes Marketing ist wahrscheinlich die Bärchenwurst. Aber auch die beliebten Frucht-Quetschies und Co. sind oft unvermutet ungesund.
Um euch den Überblick zu erleichtern, haben wir einige Kinderlebensmittel zusammengetragen, auf die ihr besser verzichten solltet ...
1. Apfelmus und andere Frucht-Quetschies
Die Obst- und Fruchtpürees sind zwar sehr praktisch für den kleinen Hunger zwischendurch oder unterwegs, gesund sind sie allerdings nicht. Das hat zum einen etwas mit den Nährwerten zu tun, zum anderen damit, wie sie verzehrt werden:
- Sie enthalten zu viel Zucker.
- Die Ausbildung der Mund-Muskulatur wird vernachlässigt, wenn nicht gekaut wird.
Der Zahnschmelz kann besonders bei Quetschies durch den Zucker angegriffen werden, weil der Inhalt durch das Saugen an der Verpackung lange im Mund bleibt. Außerdem begünstigt er die Herausbildung von Karies. Auch ist es gesünder, das Kauen zu fördern, weil die Mund- und Zungenmotorik wichtig für die Sprachentwicklung ist.
Zudem enthalten Quetschies, im Gegensatz zur ganzen Frucht, weit weniger Ballaststoffe.
Besser: Frisches Obst oder Gemüse wäre eine gesunde Alternative.
In diesem Artikel lest ihr, wie Apfelmus und Apfelmark im Öko-Test 2022 abschneidet:
2. Bärchenwurst und Kinderwürstchen
Die Kinderwürstchen, die es an der Fleischtheke beim Einkaufen auf die Hand gibt, sind wohl bei so ziemlich allen Kindern beliebt. Und auch die meisten Eltern sind ganz offen gestanden froh, wenn der Einkauf mit Kids ruhig verläuft. Bei unseren kleinen, wählerischen Feinschmeckern, kommt dagegen die Bärchenwurst gut an. Aus zwei Gründen sollte beides allerdings nicht täglich auf dem Speiseplan stehen:
- Sie enthalten sehr viel Salz.
- Sie haben einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren.
Besser: Mittlerweile gibt es viele vegetarische Ersatzprodukte. Allerdings gilt es auch hier, auf die Nährwerte zu achten!
3. Kindermüsli
Die Vielfalt an Cerealien ist groß: Es gibt sie in bunt, süß, mit Frucht – oder ohne. Oft wird mit einem hohen Anteil an Vollkorn geworben oder mit Ballaststoffen, die besonders förderlich für die Verdauung sind. Was allerdings überwiegend enthalten ist, sind diese ungesunden Zutaten:
- Sie enthalten viel Zucker.
- Sie haben einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren.
- Oft ist auch umweltschädliches Palmöl enthalten.
Besser: Haferflocken mit (pflanzlicher) Milch oder auch selbstgemachtes Porridge.
In diesem Artikel lest ihr, welche Haferflocken im Öko-Test gut abschneiden:
4. Fruchtsäfte und andere zuckerhaltige Getränke
Cola, Fanta und Sprite sind nicht gerade geeignete Durstlöscher für Kinder – das wissen wir schon. Sie sollten deshalb lieber nur als Ausnahme erlaubt werden. Was aber oft verkannt wird: Auch Fruchtsäfte wie Apfelsaft oder Orangensaft sind zuckerhaltig, was dem natürlichen Fruchtzucker geschuldet ist. Fruchtnektar wird sogar noch zusätzlich Zucker beigefügt. Zwei ungesunde Gemeinsamkeiten haben sie aber in jedem Fall:
- Sie enthalten oft zu viel Zucker.
- Es sind häufig weitere überflüssige Zusätze beigefügt.
In diesem Artikel lest ihr, welcher Apfelsaft im Öko-Test gut abschneidet:
5. Reiswaffeln
Sie sind ein beliebter Snack für Kids, weil sie sättigen und so praktisch für unterwegs sind. Leider haben Reiswaffeln aber häufig keine guten, wenn nicht sogar schädliche, Werte:
- Viele Reiswaffeln sind mit Arsen belastet.
- Weitere schädliche Stoffe, die oft vorkommen, sind Cadmium, Acrylamid, Aflatoxin und/oder sogar Blei.
Besser: Greift auch hier lieber zu Obst, wenn es ein schneller Snack für zwischendurch sein soll. Alternativ könnt ihr Mais- oder auch Linsenwaffeln ausprobieren.
In diesem Artikel lest ihr, welche Reiswaffeln im Öko-Test gut abschneiden:
6. Fruchtquark und Fruchtjoghurt
Die Joghurtbecher sehen mit ihren bunten Farben und frischen Früchten auf dem Etikett sehr appetitlich aus. Das zieht nicht nur unsere Kleinen an. Aber: Vor allem die für Kinder designten Joghurts können nicht gerade punkten, wenn es um die Nährstoffe geht:
- Die meisten enthalten zu viel Zucker.
- Künstliche Aromen und andere überflüssige Zusätze sind oft enthalten.
Besser: Greift zu Naturjoghurt oder Quark (am besten in Bio-Qualität) und fügt selbst ein paar frische Beeren oder Obst hinzu.
7. Fischstäbchen
Fisch ist an sich sehr gesund, nur leider auch häufig nicht besonders beliebt bei Kindern. Anders verhält es sich bei den knusprigen Fischstäbchen mit knackiger Panade – und die hat es in sich:
- Sie besteht vor allem aus frittiertem Mehl und hat daher einen sehr hohen Fettgehalt.
- Auch die Omega 3-Fettwerte sind nicht gut.
Besser: Vielleicht probiert ihr aus, qualitativ hochwertigen Fisch in einen gesunden Auflauf einzubauen.