Bewusste Entscheidung

Ab wann eignet sich eine Smartwatch für Kids wirklich?

Textnachrichten, Telefonanrufe, GPS-Überwachung: Eine Smartwatch kann ganz schön viel. Doch ab wann sind Smartwatches für Kinder eigentlich gut?

Junge ruft seine Mutter auf seiner Smartwatch an. © iStock/s:ugurhan
Kinder finden Smartwatches ziemlich cool und tragen sie mit Stolz. Doch ab wann ist das sinnvoll?

Die smarten Uhren für Kinder sorgen durchaus für Gesprächsstoff – und so manche Kontroverse. Viele Eltern wollen ihren Kids die Digitalisierung nicht verwehren und finden einen (gesunden) Umgang mit Neuen Medien sinnvoll. Doch was viele von ihnen beschäftigt: Ab wann dürfen Kinder eine Smartwatch haben? Wir klären auf!

Das richtige Alter: Ab wann ist eine Smartwatch für Kinder sinnvoll?

Hier gibt es eigentlich keine offizielle Richtlinie, die man als Eltern einhalten MUSS. Achtet am besten auf euer Bauchgefühl und euren gesunden Menschenverstand. Einige Eltern entscheiden sich ab der Einschulung für eine Kinder-Smartwatch. Oder wenn das Kind fortan allein zur Schule oder zum Fußballtraining geht/radelt. Dementsprechend macht es vor einem Alter von rund sechs Jahren noch keinen Sinn, seinem Kind eine Smartwatch zu schenken. 

Doch der Kauf sollte nicht nur ein Muss sein, weil eben alle Kinder in der Klasse so ein Ding am Arm tragen. Setzt euch mit den Funktionen auseinander. Braucht euer Kind wirklich alle davon?

Smartwatches für Kinder: Es gibt auch Kritik

Kritiker sehen eine Begrenzung der Selbstständigkeitsentwicklung bei Kindern. Smartwatches können den Eindruck vermitteln, dass der Nachwuchs nicht ohne elterliche Begleitung bzw. Überwachung auskomme. Kinder können verlernen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen, zum Beispiel wenn sie bei jedem Streit mit Mitschülern direkt Mama und Papa über ihre Uhr anmorsen. 

Absolutes No-Go für Grundschulkinder sollten Smartwatches sein, auf denen Spiele installiert. "Für die kindliche Gehirnentwicklung ist das höchst schädlich. Wenn Kinder jedes Mal bei Langeweile an der Uhr daddeln, sind sie permanent überreizt", so Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum in Homburg, gegenüber dem Saarländischen Rundfunk.

Kinder-Smartwatch: Die Kids nach ihrem Einverständnis fragen

Bindet eurem Kind keine Smartwatch um, ohne vorher sein Einverständnis einzuholen. Wir würden es ja auch nicht so toll finden, wenn uns beispielsweise unser Partner ohne vorher zu fragen, eine GPS-Uhr anlegen würde. Wird vorher nicht darüber gesprochen, was die Kinder-Smartwatch alles kann, so kann das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern stark beeinträchtigt werden. 

Vor- und Nachteile bedenken

Außerdem können gewisse Funktionen einer Smartwatch auch von Fremden missbraucht werden – zum Beispiel, wenn das Gerät gehackt wird. Daran will man zwar nicht denken, möglich ist es aber dennoch. Recherchiert die Vor- und Nachteile und entscheidet euch dann gemeinsam mit eurem Kind für oder gegen eine Smartwatch. Eventuell kann es auch eine Herausforderung sein, die Nutzung zu limitieren.

Einige Schulen verbieten Smartwatches

Lehrerverbände habe bereits Sorgen formuliert, dass sie per GPS-Uhren im Unterrricht (von Eltern) abgehört werden könnten. In einigen Grundschulen und auch in weiterführenden Schulen ist der Gebrauch von Smartwatches im Unterricht tatsächlich untersagt. Sie müssen dann im Ranzen bleiben. Vom Bildungministerium in Niedersachen heißt es beispielsweise: "Für die Zeit des Unterrichts ist es grundsätzlich angemessen, wenn diese Uhren – sofern möglich – in einen sogenannten Schulmodus versetzt werden. Die Geräte können dann in dieser Zeit ausschließlich als Uhr verwendet werden." 

In den Pausen, in Freistunden oder während der Mittagspause, kann die Nutzung der Geräte in der Regel nicht verboten werden. Erkundigt euch also am besten vorab, inwieweit euer Kind seine neue Uhr überhaupt im Schulalltag benutzen darf.