Zum Schulstart

Lehrerin über 5 Dinge, die Kindern die allerersten Schulwochen erleichtern ...

Von der Kita in die erste Klasse: Das ist ein Riesenschritt für hunderttausende ABC-Schützen. Unsere Autorin ist nicht nur Lehrerin, sondern auch Vierfachmama – und hat Tipps, wie der Start stressfrei gelingt. 

Ein Erstklässler sitz in der Schule am Schreibtisch.© iStock/snapphoto
Alles neu und aufregend: Gerade am Anfang können Erstklässler Unterstützung gut gebrauchen. 

Die Einschulung steht kurz bevor. Und wir Eltern fragen uns: Ist Mini überhaupt schon fit für die Schule? Diese fünf Dinge können Mütter und Väter mit ihren Kindern üben, um ihnen die ersten Wochen in der Schule zu erleichtern. (Natürlich gern auch schon im letzten Vorschuljahr. 😉)

1. Malen und mit der Schere schneiden 

Den Stift richtig halten, nicht zu fest aufdrücken, beim Ausmalen nicht über den Rand fahren: Ein Kind, das gerne und viel malt, geschickt mit der Schere hantiert, hat in der Schule schon halb gewonnen. Für Eltern heißt das: Kinder viel selbst machen lassen (Gurken schnippeln, Butterbrote schmieren) und reichlich Bastelmaterial zur Verfügung stellen. 

2. Hartnäckig bei der Sache bleiben 

Sich in eine Sache vertiefen, die Welt drum herum vergessen und dabeibleiben, auch wenn etwas nicht gleich klappt. Wer es gewöhnt ist, Ausdauer zu zeigen, wird sich auch von kniffligen Hausaufgaben nicht abschrecken lassen. Deshalb ist es zum einen hilfreich, Kinder in ihren Hobbys zu unterstützen – und ihnen andererseits auch verschiedene Aufgaben zu stellen (Müll runtertragen, Tisch decken, Spülmaschine ausräumen). 

3. Reden, reden, reden 

Nur wer Anweisungen versteht, kann sie befolgen. Und nur wer richtig spricht, kann die einzelnen Laute hören und schreiben lernen. Eltern sollten deshalb: viel reden, viel zuhören, viel vorlesen. Gemeinsam mit den Kindern singen. Den Fernseh- (und Internet-)Konsum beschränken und möglichst gemeinsam schauen. Selbst viel lesen, das macht die Kinder neugierig auf Bücher. 

4. Sich an Spielregeln halten 

Wir hauen andere nicht, sondern sagen, was uns nicht passt. Wer zwei Bonbons hat, schenkt eines dem kleinen Bruder. In jeder Gemeinschaft – Familie, Kindergarten, Schule – gibt es Regeln, an die sich alle halten. Je besser sie eingeübt werden, desto weniger muss man darüber nachdenken. Kindern hilft es, wenn sie feste Strukturen vorgegeben bekommen. Über manche Dinge kann man diskutieren (ob es ein Eis gibt, wenn das Wetter schön ist), andere stehen fest (um halb acht ist Schlafenszeit). 

5. Auf Menschen zugehen 

Ein Schulkind muss sich auf viele neue Menschen einstellen. Die LehrerInnen, viele neue Kinder – nicht nur in der Klasse, sondern auch auf dem Schulhof. Wenn Eltern bestehende Freundschaften pflegen und ihrem Kind zeigen, wie man auf fremde Menschen zugeht, wird es sich vielleicht auch bei den neuen Mitschüler/Innen leichter tun, Freundschaften zu schließen – gerade dann, wenn nicht viele Kita-FreundInnen in der Klasse sind. 

Unsere Gastautorin

© privat

Viola Patricia Herrmann

... hat nicht nur diesen Artikel, sondern ein ganzes Buch zum Thema Einschulung geschrieben ("Mein Kind wird Schulkind – Elternratgeber für einen gelungenen Schulstart“). Die Lehrerin und vierfache Mutter lebt mit ihrer Familie im Süden Berlins. Ihr Podcast "Prominente für Bildung" ist bei Spotify & Co. zu hören.