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Diese Zeilen schreibe ich an meinem vorletzten Tag, kurz vor meiner dreimonatigen Elternzeit. Ein paar Wochen für mich. Ein paar Wochen für die Familie. Und ein paar Wochen für die Einschulung. So der Plan für diesen Sommer. Schließlich ist dieser Schritt – raus aus dem Kindergarten rein in die Grundschule – so riesig, habe ich mir sagen lassen, dass unsere kleinen Großen dafür viel Begleitung brauchen. Aber: Auf was genau kommt es eigentlich an, wenn man sein Kind auf die Schule vorbereiten möchte? Oder ist das eigentlich gar nicht nötig? Ich merke, ich bin es wohl, die sich emotional noch gar nicht so richtig mit der Einschulung beschäftigt hat.
Gedanken einer Mama, zwei Monate vor der Einschulung
Um eines mache ich mir zumindest keine Sorgen: Lesen, Schreiben und Rechnen. Den Schulstoff wird mein Sechsjähriger schon lernen – früher oder später. Da bin ich recht optimistisch und habe vor allem keine 1-plus-mit-Sternchen-Ambitionen. Viel wichtiger, und das ist wirklich nicht nur so dahergesagt, ist mir, dass er ausgelassen und fröhlich zur Schule geht, inspirierende, einfühlsame Lehrer erwischt und eine coole, loyale Klassengemeinschaft mit echten Freunden. Was ich mich für ihn wünsche: Dass er es schafft, eine Schulstunde über konzentriert zu bleiben, sich neuen, größeren Herausforderungen zu stellen, ohne dass Mama und Papa für ihn das Wort ergreifen, auch wenn die Emotionen manchmal noch Purzelbaum schlagen. Was das für mich bedeutet: wieder ein Stückchen mehr loslassen, um ihm die Chance zu eröffnen, diese eigenen Erfahrungen zu sammeln. Und ja, auch zulassen, dass er mal daneben liegt, scheitert – und dann wieder aufsteht, um weiterzumachen.
Muss ich also tatsächlich eher an meinem Mama-Mindset arbeiten? Vielleicht (auch). Ich habe mir irgendwann mal einen schlauen Leitsatz für Eltern gemerkt, den ich gelesen hatte: "Selbstbewusste Kinder bekommt ihr nur, wenn ihr sie ihre Probleme selber lösen lasst", so oder so ähnlich lautete die Devise des erfahrenen Psychologen. Ziemlich einleuchtend, und doch fühlte ich mich ein bisschen erwischt.
"Loslassen ist Arbeit"
Auch die Grundschullehrerin Saskia Niechzial, teilt in ihrem großartigen Eltern-Ratgeber "Hallo Schulanfang! Den Übergang vom Kindergarten in die Schule beziehungsorientiert begleiten" diese Ansicht. Sie weiß aber auch, "Loslassen ist Arbeit". Ganz wichtig für die Grundschulpädagogin: "Vertraut auf die Beziehung zu eurem Kind und in eure Rolle als sicheren Hafen." Damit will sie uns Eltern die Sorgen davor nehmen, wenn die Schultür zufällt und wir scheinbar kaum noch Einblicke haben. Wenn die Kinder ihre ganz individuelle Schulerfahrung sammeln.
Sei der sichere Hafen für dein Kind!
Ja, diesen sicheren Hafen will ich meinem Sohn immer bieten. Egal wie stürmisch die See, wie wackelig das Boot. Ich bin die Stewardess, die Mechanikerin oder die Matrosin. Wie auch immer. Hauptsache, er ist der Kapitän für seine Nussschale. Ich warte auch gern mal am Hafen, um das Boot dann wieder freudestrahlend in Empfang zu nehmen. Denn auf das Meer, da muss ich ihn hinauslassen. Und das ist auch gut so. Es wird eine unvergessliche Fahrt, die ihn um einiges schlauer und stärker und selbstbewusster macht, da bin ich mir sicher. Ahoi!