Frau schneidet Champignons in eine Pfanne.© iStock/tolgart
Pilze in der Schwangerschaft: Unter bestimmten Umständen kann man sie essen.

In der Schwangerschaft sind zum Schutz der Mutter und des Ungeborenen bestimmte Lebensmittel tabu. Doch wie sieht das mit Pilzen aus? Wir haben eine Ernährungsexpertin befragt.

Unsere Ernährungsexpertin
Misava Macamo

Misava Macamo ist Diätassistentin und Buchautorin. Mehr über sie erfahrt ihr hier: einacircle.com

Zu Pilzen in der Schwangerschaft sagt die Expertin Folgendes:

Pilze sind eine gesunde Wahl in der Schwangerschaft, da sie Vitamin D, B-Vitamine, Ballaststoffe und Folat liefern. Beachte jedoch Folgendes: 

  • Wildpilze mit Vorsicht genießen: Sie können Schwermetalle wie Cadmium oder Quecksilber enthalten und sind in Süddeutschland teilweise noch durch Radioaktivität (Cs-137) belastet. Deshalb nicht mehr als 250 g Wildpilze pro Woche essen. 
  • Rohverzehr vermeiden: Wildpilze können Parasiten wie den Fuchsbandwurm tragen und roh schwer verdaulich sein. Immer gut durchgaren (mindestens 70° C).
  • Sicherheit beim Sammeln: Sammle nur Pilze, die eindeutig bestimmbar sind. Im Zweifel lasse sie von einer Pilzberatungsstelle prüfen. Für eine sichere Wahl greife am besten zu Zuchtpilzen wie Champignons oder Austernpilzen, da sie weniger belastet sind. 

Fazit: Pilze sind gesund, solange sie gut gegart sind und in moderaten Mengen genossen werden. Verzichte im Zweifel lieber auf selbst gesammelte Pilze.

Foto: Angelina Hubner

Warum macht man sich über Pilze in der Schwangerschaft Gedanken?

Dafür gibt es mehrere Gründe, die man durchaus beachten sollte:

  • Salmonellen-Gefahr: Roher oder unzureichend gekochter Pilz kann mit Salmonellen kontaminiert sein. Diese Bakterien können bei Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern schwere Erkrankungen verursachen.
  • Schwermetalle: Wildpilze können höhere Konzentrationen an Schwermetallen wie Cadmium oder Quecksilber enthalten.

Welche Pilze sind für Schwangere geeignet?

  • Zuchtpilze: Champignons, Shiitake und Austernpilze sind weit verbreitet und in der Regel unbedenklich, wenn sie gründlich gereinigt und ausreichend erhitzt werden.
  • Wildpilze: Von Wildpilzen wird während der Schwangerschaft eher abgeraten, da die genaue Zusammensetzung und mögliche Schadstoffbelastung oft unbekannt ist.

Tipps für den sicheren Verzehr von Pilzen in der Schwangerschaft

  1. Thorough cooking: Gart Pilze immer gründlich durch, um mögliche Bakterien abzutöten.
  2. Reinigung: Pilze vor der Zubereitung gründlich putzen und gegebenenfalls schälen.
  3. Herkunft: Am besten auf Pilze aus kontrolliert biologischem Anbau zurückgreifen.
  4. Vermeidung von rohen Pilzen: Rohe Pilze, insbesondere in Salaten oder Carpaccio, solltet ihr während der Schwangerschaft vermeiden.
  5. Auf das Bauchgefühl hören: Bei Unsicherheiten oder Beschwerden nach dem Verzehr von Pilzen konsultiert am besten einen Arzt oder eine Hebamme.

Die Vorteile von Pilzen in der Schwangerschaft

  • Nährstoffreich: Pilze sind eine gute Quelle für B-Vitamine, die für den Stoffwechsel und das Nervensystem wichtig sind.
  • Eiweißlieferant: Besonders für Vegetarierinnen und Veganerinnen können Pilze eine wertvolle Eiweißquelle darstellen.
  • Low-Carb: Pilze sind kalorienarm und kohlenhydratarm, was sie zu einer guten Wahl für eine ausgewogene Ernährung macht.

Fazit: Pilze können Teil einer gesunden Schwangerschaftsernährung sein

Mit den richtigen Vorkehrungen könnt ihr Pilze bedenkenlos in euren Speiseplan integrieren. Achtet auf eine gründliche Reinigung und Zubereitung, und wählt am besten Zuchtpilze aus kontrolliertem Bio-Anbau.