
Familientherapeutin und dreifache Mutter Carol Kim hat auf ihrem Instagram-Account "Parenting Resilience" fünf Dinge aufgelistet, an die Kinder sich erinnern werden, wenn sie groß sind. Und wer nun denkt, dass es dabei um exotische Urlaubsziele oder teures Spielzeug geht, hat sich getäuscht – zum Glück.
Fallstricke in der Erziehung
Zu ihren Slides mit den fünf Dingen, an die Kinder sich aus ihrer Kindheit später erinnern werden, schreibt die Familientherapeutin zunächst sinngemäß Folgendes: Solltet ihr feststellen, dass es euch schwerfällt, eure Kinder mit diesen fünf Dingen auszustatten, sei es wichtig, dass ihr euch fragt, woran das liegt. Es mag mehrere Gründe geben, weshalb man die fünf wichtigen Dinge nicht umsetzen kann, zum Beispiel einen oder mehrere der folgenden:
- allein zu erziehen – wir sind nicht dafür gemacht, ganz alleine für ein Kind zu sorgen
- sich überfordert fühlen
- vergangene Traumata
- Schwierigkeiten im Hinblick auf die psychische Gesundheit
Der erste Schritt ist es, sich dieser Hindernisse bewusst zu werden, sie anzusprechen und sich Unterstützung zu suchen. Denn: Unsere Präsenz als Eltern (und zwar auch geistig, nicht nur physisch) ist das, was für Kinder am meisten zählt – mehr als jeder exquisite Urlaub und jedes noch so teure Spielzeug.
5 Dinge, die die besten Kindheitserinnerungen erzeugen
Doch was sind denn nun die fünf Dinge, die wirklich wichtig sind, um gute Kindheitserinnerungen entstehen zu lassen? Familientherapeutin Carol Kim nennt diese:
- Quality time: Echte Qualitätszeit mit unseren Kindern zu verbringen, das wünschen wir uns doch alle, oder?! Sich immer mal wieder wirklich Zeit zu nehmen – das muss nicht lange sein –, sich richtig auf das Kind einzulassen. Mit ihm zu spielen, etwas vorzulesen, oder sich zu unterhalten – das ist der Stoff, aus dem Erinnerungen werden.
Kinder fühlen sich dadurch wertgeschätzt und geliebt. Zeit mit ihnen zu verbringen zeigt ihnen, dass sie wichtig sind und geliebt werden, was wiederum zu einem guten Sicherheits- und Selbstwertgefühl führt.
- Ermutigende Worte: In guten wie in schlechten Zeiten profitieren Kinder von unterstützenden und wohlwollenden Worten. Sie motivieren und bieten eine echte Wohlfühlquelle.
Kinder fühlen sich dadurch zuversichtlich und kompetent. Und es motiviert sie dazu, neue Herausforderungen anzunehmen und nicht aufzugeben, auch wenn es mal schwierig wird. Sie fühlen sich auch widerstandsfähig, wenn sie wissen, dass sie guten Rückhalt haben.
- Familientraditionen: Rituale und feste Strukturen vermitteln ein Gefühl von Stabilität und Zusammengehörigkeit. Das können bestimmte Feiertage, Wochenendrituale, Einschlafrituale, oder auch gemeinsame Ferien sein.
Kinder fühlen sich dadurch zugehörig und sicher. Rituale stärken auch die Familienidentität und bestimmte Werte.
- Kleine Liebesdienste: Wer für andere Gutes tut, hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei Kindern. Sie lernen dadurch, wie wichtig es ist, andere zu unterstützen und wie gut es sich anfühlt, anderen zu helfen und zu sehen, wie die eigenen Eltern anderen helfen.
Kinder lernen dadurch Empathie und Fürsorge. Das wiederum hilft ihnen, die Gefühle anderer zu verstehen und anderen helfen zu wollen. Die Freude anderer macht sie dann wiederum stolz und glücklich.
- Unterstützung in schweren Zeiten: Kinder brauchen uns am meisten, wenn es ihnen nicht gut geht. Wenn sie krank sind, Angst haben oder traurig sind. Eltern, die dann unterstützend präsent sind und die Kinder trösten, sorgen für einen bleibenden Effekt.
Kinder fühlen sich dann sicher und unterstützt. Sie können Vertrauen aufbauen, wenn sie merken, dass sie sich auf uns verlassen können. Es zeigt ihnen auch, dass sie geliebt werden, egal, wie es ihnen gerade geht. Das macht sie emotional stabil.
Hier seht ihr die Slides im Original: