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Es gibt einen Ort, der steht wie kein zweiter für eine glückliche Kindheit: Büllerbu. Wer an das Dorf aus Astrid Lindgrens Geschichten denkt, denkt an selbst gebaute Baumhäuser, an Übernachtungen auf dem Heuboden, an wilde Himbeeren, an schwimmen im See. Kurz: an die Natur.
Doch diese Welt könnte von dem Alltag der meisten Kinder hierzulande kaum weiter entfernt sein. Musikalische Früherziehung, Kinderturnen, Tanzkurse, Malkurse und sogar Kochkurse für Kinder – noch nie gab es so viele Förderangebote wie heutzutage. Wo bleibt dabei eigentlich Zeit für das Spielen unter freiem Himmel?
Manuel Larbig, Biologe und Buchautor ("Warum hämmert der Specht?"), ist der Meinung: "Kinder sind von Natur aus neugierig, und da die Natur so vielfältig und um ein Vielfaches reicher an Entdeckungsmöglichkeiten als jede Indoor-Spielhalle ist, finden Kinder dort einen gewissermaßen unerschöpflichen Raum." Oftmals seien es jedoch die Eltern, die diese angeborene Naturbegeisterung ersticken – durch zu strenge Regeln und Angst vor Schmutz und Dreck.
Dabei geht es oft nur um die richtige Einstellung, um die Naturbegeisterung zu wecken – bei Kindern UND Eltern.
5 Tipps, um Naturbegeisterung bei Kindern zu unterstützen
Und das ist gar nicht so schwer. Fragt doch eure Kinder auch, was sie selbst am liebsten mal draußen machen würden. Oft kommen sie auf super Ideen, die uns großen gar nicht eingefallen wären.
1. Die richtige Kleidung wählen
"Ich glaube, dass sich Kinder sehr schnell für das Draußenspielen begeistern lassen. Diese Begeisterung lässt sich natürlich auch ersticken, wenn Kinder das Draußensein mit negativem Feedback verbinden, zum Beispiel, weil jetzt wieder die neue Hose dreckig gemacht wurde und die Schuhe nicht wasserdicht sind und das Kind in der Bewegung zum Naturerlebnis hin gescholten wird", weiß Manuel Larbig. "Das sind ja aber keine Unzulänglichkeiten des Kindes, sondern der Eltern – wenn man draußen unterwegs ist und keine Matschhose und Gummistiefel dabei hat und die gute Hose besudelt wird, ist das ja nicht die Schuld des Kindes. Ich glaube aber, dass gerade solche Momente das freie Spielen in der Natur stark bremsen und einen natürlichen und unbeschwerten Umgang mit dem Draußensein erschweren können."
Ich glaube, dass es bereits genügt, Kinder draußen Kinder sein zu lassen, dann kommt die Begeisterung von ganz alleine.
2. Clevere Hilfsmittel mitnehmen
"Wenn man dieses Interesse noch fördern und unterstützen möchte, ist nicht nur gute und wetterfeste Kleidung wichtig. Man kann die kleinen Entdeckungsreisen außerdem durch Hilfsmittel wie Becherlupen, Kescher oder Fernglas bereichern", so Manuel Larbig.
3. Freies Spiel fördern
Der Biologe erklärt: "Ich finde es wichtig, dass Kinder Zeit haben, draußen frei zu spielen." Doch auch gemeinsame Zeit kann für Eltern, Kinder und für die Eltern-Kind-Beziehung sehr wertvoll sein. Auch für Erwachsene ist die Zeit im Freien eine gute Gelegenheit, das eigene Wissen aus dem Biologie-Unterricht wieder aufzufrischen. "Toll ist es natürlich, wenn man auf die eine oder andere Frage der Kinder in Bezug auf unsere Natur beantworten kann, was gar nicht immer so leicht ist!"
4. Regenwetter nutzen
Ungemütliches Wetter ist in vielen Familien ein Grund, lieber drinnen zu bleiben. Der Biologie weiß jedoch: "Auch oder gerade bei Regenwetter haben viele Kinder Spaß im Freien. Solange die Kleidung warm und trocken hält und keine Gefahren durch starken Wind oder Gewitter vorhanden sind, sollten sie das durchaus auch ausleben können. Meiner Erfahrung nach brauchen jüngere Kinder draußen im Regen gar nicht unbedingt Spielideen – mit einem kleinen Boot, einer Schaufel und einem Eimer ausgerüstet, können sie sich sehr gut selbst beschäftigen. Auch kann man dabei helfen, ein kleines Boot aus Stöckchen zu bauen und das in den Pfützen schwimmen zu lassen. Spannend ist auch, die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten beim Umgang mit dem Regen zu beobachten: Was machen Blütenpflanzen beim Regen? Welche Blüten schließen sich zum Beispiel? Was machen Vögel, Insekten oder die Eichhörnchen, wenn es regnet?"
5. Erfinderisch sein
Auch in der Großstadt lässt sich Natur erleben, wenn man nur will. "Die meisten unserer Großstädte haben ausgedehnte Grünanlagen und Stadtwälder, in denen man Natur entdecken kann" weiß Manuel Larbig. "Umso weiter man rausfährt, desto weniger stressig ist die Umgebung und desto eindringlicher kann das Naturerlebnis sein – da viele ablenkende Faktoren wie Straßenverkehr, Stadtlärm und Stadtgerüche abnehmen." Und auch zu Hause gibt es die Möglichkeit, der Natur ganz nah zu sein: "Selbst vom Fenster aus lässt sich mit einem Fernglas vielleicht beobachten, wie die Ringeltauben im Frühjahr ihr Nest bauen oder wie das Eichhörnchen an der Linde vor dem Fenster behände den Stamm auf- und abrennt. Durch eine angelegte Futterstelle lassen sich Vögel gut beobachten, und ein Insektenhotel im Garten kann man stundenlang beobachten."