
Der Schulranzen steht bereit, Hefte und Bücher sind gekauft, der Geruch von Wachsmalstiften und Radiergummis liegt in der Luft. Nach und nach geht in allen Bundesländern die Schule wieder los. Doch neben den richtigen Unterrichtsmaterialien gibt es noch andere Dinge, die für einen gelungenen Schulbeginn wichtig sind. Lehrer verraten, wie Eltern ihren Kindern den Start in das neue Schuljahr erleichtern können. Spoiler: Es geht nicht darum, Mathe und Rechtschreibung zu pauken ...
Routinen (wieder)herstellen
Während der Ferienzeit gerät der Tagesrhythmus oft völlig aus dem Tag: Die Kinder bleiben lange auf und kommen dafür morgens nicht aus den Federn. Lehrer empfehlen Eltern deshalb, schon vorm ersten Schultag zurück in die Routine zu finden. Die ersten Schulwochen können anstrengend sein. Ausreichend Schlaf und ein geregelter Tagesrhythmus helfen den Kindern, fit für den Unterricht zu werden. "Wenn es Eltern gelingt, ihre Kinder dazu zu bringen, zu einer normalen Zeit aufzustehen und zu Bett zu gehen – das allein ist schon enorm", erklärt Bryson Tarbet, Unterrichtstrainer aus Ohio (USA).
Jeden Tag lesen
Bei jüngeren Kindern macht es sich bezahlt, wenn sich Eltern jeden Tag Zeit nehmen, um ihnen vorzulesen. "Das ist eine großartige Möglichkeit, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern", erklärt so Lehrerin Lana White. Bereits fünf Minuten täglich reichen, um den Wortschatz und das Verständnis zu verbessern. Können Kinder schon selbst lesen, kann es ein schönes Ritual sein, wenn sie ihren Eltern oder jüngeren Geschwistern hin und wieder etwas vorlesen. Kinder, die während der Ferien überhaupt nicht gelesen und viel Zeit vor dem Bildschirm verbracht haben, erleben ihrer Erfahrung nach oft ein "Tief" zu Beginn des neuen Schuljahrs.
Feinmotorik üben
Klar, Lernen in den Ferien ist nicht zwangsläufig nötig. Dennoch ist es sinnvoll, spielerisch die Feinmotorik zu fördern, zum Beispiel indem Kinder eine Schere benutzen, Puzzles machen, malen oder kneten. "Diese Aktivitäten verbessern die Hand-Augen-Koordination und erleichtern das Schreibenlernen", so die Pädagogin – und machen zudem auch noch Spaß.
Verantwortung übertragen
Wenn Kinder zu Hause altersentsprechende Aufgaben übernehmen, bestärkt sie das darin, auch in der Schule Verantwortung zu übernehmen – und sich vielleicht sogar zum Klassensprecher wählen zu lassen.
Selbstständigkeit fördern
Die Schule hält neben lesen, schreiben und rechnen noch eine Menge weiterer Herausforderungen bereit. Wenn sich ein Kind im Unterricht plötzlich krank fühlt, wenn es sich verlaufen hat, die Hausaufgaben nicht versteht oder es Streit mit Gleichaltrigen gibt – in all diesen Situationen ist es wichtig, dass das Kind um Hilfe fragt. Es ist daher wichtig, dass Eltern ihre Kinder darin bestärken, sich bei Problemen Unterstützung zu suchen und sie ermutigen, auf Lehrkräfte zuzugehen.
Über freundliches Verhalten sprechen
Anstatt Kinder nur dann zurechtzuweisen, wenn sie sich unfreundlich verhalten haben, können Eltern ihnen erklären, warum freundliches Verhalten so wichtig ist – und wie es sich für andere anfühlt, wenn wir freundlich zu ihnen sind. Wenn Kinder lernen, sich anderen gegenüber rücksichtsvoll zu verhalten, profitiert ihre Sozialverhalten und letztlich ihr eigenes Wohlbefinden davon.
Vorfreude entwickeln
Der nahende Schulbeginn sorgt nicht bei jedem Kind für Begeisterung. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und positiv von der Schule sprechen und vor allem die Aspekte in den Vordergrund rücken, auf die sich das Kind besonders freut. Sie können zum Beispiel fragen, welches Kind sie gern wiedersehen möchten oder was es im kommenden Schuljahr gern lernen möchte.
Quelle: huffpost.co.uk