Online-Shopping

Billig-Spielzeug von Temu und Shein: So gefährlich ist es wirklich

Ein neuer Bericht warnt vor den Gefahren, die von billigen Spielsachen aus dem Ausland ausgehen. Worauf Eltern achten sollten.

App Shein Temu© iStock/NurPhoto
Unschlagbar günstig – aber auch sicher?

Online-Shopping ist bei den meisten Familien nicht mehr wegzudenken. Vor allem in der hektischen Vorweihnachtszeit ist es eine enorme Zeitersparnis, die Geschenke einfach im Internet zu bestellen.

Es ist zwar bequem und oftmals günstiger, Spielzeug online zu kaufen – aber ist es auch sicher? Fakt ist: Der Markt wird überschwemmt mit Spielsachen aus dem Ausland, die zwar unschlagbar billig sind, deren Qualität jedoch oftmals zweifelhaft ist.

Ein neuer Bericht der Public Interest Research Group (PIRG) deckt auf, dass Spielzeuge, die direkt aus anderen Ländern an Verbraucher geliefert werden, oft nicht ausreichend überprüft werden. Dies bedeutet, dass viele importierte Spielzeuge möglicherweise nicht den Sicherheitsstandards entsprechen, die hierzulande gelten. Enthält das Spielzeug Blei, gesundschädliche Weichmacher oder andere Giftstoffe? Könnten kleine Teile abbrechen und ein Erstickungsrisiko darstellen? Wurde es überhaupt getestet? Viele Fragen bleiben bei Import-Waren offen. 

Importiertes Spielzeug oft unsicher

Was heißt das für Eltern, die Spielzeug online kaufen möchten? Hier sind einige wichtige Tipps von Experten, damit der Online-Kauf von Spielzeug sicher bleibt.

Die folgenden Punkte gelten als das größte Sicherheitsrisiko bei Spielzeug aus dem Ausland:

  • Günstige Produkte, die direkt von ausländischen Firmen an Verbraucher geliefert werden, werden häufig nicht geprüft und entsprechen daher möglicherweise nicht den Sicherheitsstandards der EU.
  • Für Produkte, die online verkauft werden, gelten oft nicht die gleichen Gesetze wie für solche in stationären Geschäften.
  • Zurückgerufene Spielzeuge sind online oft weiterhin erhältlich.
  • Wenn nach dem Kauf ein Problem auftritt, sind die Behörden oft nicht in der Lage, den Online-Verkauf zu stoppen oder Rückrufaktionen durchzusetzen.

Der Bericht zeigt, dass der Verkauf von Spielzeug aus dem Nicht-EU-Ausland oft "unter dem Radar" stattfindet. Ein wachsendes Problem – denn durch die aggressive Werbung und die extrem niedrigen Preise bestellen immer mehr Eltern ihre Spielzeuge bei Temu, Shein und Co.

Viele günstige Artikel gelangen in großen Mengen ins Land, häufig ohne ausreichende Inspektion durch den Zoll. Durch Online-Shopping verbreiten sich hierzulande nahezu unkontrolliert Artikel, die oft nicht den Sicherheitsstandards entsprechen.

In den letzten Jahren ist die Zahl solcher internationalen Sendungen enorm gestiegen. Allein in den USA wurden 2023 etwa 800 Verstöße gegen die Sicherheitsstandards von der Consumer Product Safety Commission (CPSC) festgestellt.

Tipps für den sicheren Online-Kauf von Spielzeug

Müssen Eltern jetzt ganz auf Online-Käufe verzichten? Nein, das ist nicht unbedingt nötig. Es ist jedoch wichtig, sich zu informieren und die folgenden Punkte zu beachten:

  1. Auf die Herkunft der Produkte achten: Bei Spielzeug, das direkt von internationalen Händlern angeboten wird, ist Vorsicht geboten. Die Waren entsprechen oftmals nicht unseren Standards.
  2. Vertrauenswürdige E-Commerce-Seiten bevorzugen: Ideal sind Online-Shops, die auch Laden-Geschäfte haben, da diese in der Regel verantwortungsbewusster bei der Auswahl ihrer Spielzeuge sind.
  3. Vorsicht bei Nicht-EU-Shops: Käufe bei Anbietern wie Temu und Shein besser vermeiden, da die Waren oft nicht den EU-Sicherheitsstandards entsprechen.
  4. Webseite überprüfen: Achtet bei der Produktsuche darauf, dass die Seiten seriös sind. Eine seriöse Webseite sollte klare Kontaktinformationen wie eine Adresse, Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse haben sowie gängige Endungen wie .com, .org oder .de. Auch Sicherheitszertifikate (z. B. SSL-Zertifikate) und Erfahrungsberichten auf Seiten wie Trustpilot können Orientierung geben.
  5. Produktbeschreibungen lesen: Warnhinweise und mögliche Unstimmigkeiten in den Beschreibungen können ein Alarmzeichen sein. Bei vagen, ungenauen Angaben lieber vorsichtig sein. Wenn die Produktbeschreibung Rechtschreib- oder Grammatikfehler enthält oder insgesamt unseriös wirkt, gilt: besser nicht bestellen.
  6. Bilder und Videos ansehen: Produktfotos und -videos können dabei helfen, sich ein besseres Bild von der Sicherheit des Spielzeugs zu machen. Auch Rezensionen und Fotos von anderen Käufern können aufschlussreich sein.
  7. Vorsicht bei Second-Hand-Shopping: Zurückgerufene Produkte tauchen oft noch auf Plattformen wie eBay auf. Hier also besser genau hinsehen.