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Statistiken sagen: Etwa 5.000 Windeln braucht ein Kind, bis es trocken ist. Das heißt, Eltern geben hierzulande ein kleines Vermögen dafür aus, um den Babypopo sauber zu halten. Ganz ehrlich: Ohne Windeln geht in den meisten Familien gar nichts.
Nur: Die Wegwerfwindel wurde erst 1961 erfunden. Davor gab es andere Lösungen – und in vielen Teilen der Welt können Eltern noch immer nicht auf Pampers und Co zurückgreifen. Wie das dann geht?
Wie werden Kinder in anderen Ländern trocken?
In China beispielsweise ist es vor allem in ländlichen Regionen nicht unüblich, dass Babys in Hosen mit offenem Schritt, sogenannten Kaidangku, herumkrabbeln. So können sich die Kinder einfach hinhocken, wenn sie mal müssen. Abhaltehosen, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren, gibt es auch bei uns zu kaufen.
Außerdem ist es dort gang und gäbe, Kinder schon früh abzuhalten. Sobald Babys selbstständig den Kopf heben können, werden sie über die Toilette gehalten – ähnlich wie bei der windelfreien Erziehung, die auch immer mehr Familien in westlichen Ländern praktizieren. In den vergangenen Jahren wurde die Abhaltemethode auch hierzulande von vielen Eltern wiederentdeckt. Es geht dabei darum, die Signale des Babys zu lesen und entsprechend zu reagieren, wenn das Kind "mal muss".
Signale richtig deuten
Angela Harders ist Lehrerin und Autorin und praktiziert die Windelfrei-Methode, seit sie aus beruflichen Gründen einige Zeit in Guatemala verbracht hat. Sie beobachtete dort, dass die Mütter ihre Babys oft in Tragetüchern auf dem Rücken trugen, und wenn die Babys mal mussten, nahmen sie sie vom Rücken und ließen sie in einem bestimmten Bereich in der Nähe ihrer Häuser ihr Geschäft verrichten.
Der zweifachen Mutter fiel auf, dass es erstaunlich selten "Unfälle" gab. "Die Mütter sagten mir, dass ihre Babys mit ihnen kommunizieren würden, wenn sie pinkeln oder kacken müssten – genau wie sie kommunizieren, wenn sie müde oder hungrig sind", erklärte sie gegenüber "Huffpost". Zu diesen Signalen gehören Grunzen, Treten, das Einziehen der Beine, bestimmte Gesichtsausdrücke und sich winden.
Ihre eigene Tochter erzog sie ebenfalls windelfrei – mit dem Ergebnis, dass sie bereits zu ihrem ersten Geburtstag komplett aufs Töpfchen ging.
Ähnlich wie in Guatemala ziehen auch Eltern in Sri Lanka ihre Kinder windelfrei groß. Eltern-Coach Roma Norriss erlebte während eines Besuchs des Heimatlands ihrer Mutter, wie die Kinder der Inselnation ganz natürlich trocken werden. "Die Menschen dort halten ihre Babys ab und reagieren daher besser auf ihre Signale", erklärte sie gegenüber "Huffpost".
Auch wenn windelfreie Erziehung hierzulande noch eher die Ausnahme ist, gibt es doch einige Familien, die diesen Weg für sich gewählt haben. In folgendem Artikel erzählt eine zweifache Mutter und Urologin, wie sie ihre beiden Kinder mit der Abhalte-Methode frühzeitig von Windeln entwöhnt hat: