Niemals zuvor gab es mehr Zwillinge auf der Welt. Die Zahl der Zwillingsgeburten ist auf einem Rekordstand, auch in Deutschland. Seit den Achtzigern haben sich hierzulande die Mehrlingsgeburten mehr als verdoppelt. Die allermeisten davon: zweieiige Zwillingschwangerschaften. Wächst die Familie nicht nur um ein Kind, sondern gleich um zwei auf einmal, stellt das viele Eltern vor Herausforderungen. Doppeltes Glück, aber auch doppelt Arbeit. Mit unseren Artikeln möchten wir euch Hintergründe und Infos geben und handfeste Tipps und Erfahrungen mit euch teilen. Denn auch in unserer Redaktion sitzen zwei Zwillingsmütter.
Was ist eine Mehrlingsschwangerschaft und wie kommt es dazu?
Eine Mehrlingsschwangerschaft liegt immer dann vor, wenn nicht nur ein Embryo/Fötus in der Gebärmutter der Schwangeren heranwächst, sondern gleich zwei (oder mehr). In der Regel sprechen wir bei zwei Kindern aber immer von Zwillingen und bei drei, vier oder mehr von einer Mehrlingsschwangerschaft.
Die Gründe für die Zunahme von Zwillingsschwangerschaften in den letzten Jahren? Zum einen gibt es immer mehr Familien, die sich für künstliche Befruchtungen entscheiden. Zum anderen ist das Alter der Mütter durchschnittlich immer höher. Je älter die Frau, desto mehr potenzielle Eizellen reifen in einem Zyklus heran.
Eineiige Schwangerschaft (Monotygote Zwillinge)
Eineiige Zwillinge sind tatsächlich eher eine Seltenheit, weltweit sind es nur vier Prozent der Zwillingsgeburten. Sie entstehen erst nach der Befruchtung, wenn sich die Eizelle in zwei Embryonen teilt. Sie haben entweder eine gemeinsame Fruchtblase und Plazenta. Hierbei handelt es sich um eine Risikoschwangerschaft, die sehr engmaschig kontrolliert werden muss. Manchmal haben eineiige Zwillinge aber auch zwei getrennte Plazenten und/oder Fruchtblasen. Eineiige Zwillinge sind immer auch gleichgeschlechtlich, teilen sich die gleiche DNA – und sehen sich zum Verwechseln ähnlich.
Mehr zu dem Thema "Was eineiige Zwillinge von zweieiigen Zwillingen unterscheidet" lest ihr hier.
Was ist an einer Zwillingsschwangerschaft anders?
Bereits beim ersten Ultraschall kann der Frauenarzt eine Zwillingsschwangerschaft feststellen. Sie gilt ganz generell als Risikoschwangerschaft, die aber dank regelmäßiger Frauenarzttermine heutzutage nicht immer auch mit Risiken einhergehen muss. Logischerweise wächst der Bauch bei Frauen, die mit Zwillingen schwanger sind, etwas schneller und oft wird er auch größer. Vor allem in der Frühschwangerschaft kann die Übelkeit sehr anstrengend sein. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt ist höher. Und ja: Eine Spontangeburt von Zwillingen ist durchaus möglich, wenn die Vorzeichen stimmen. Dazu sollte die Schwangere im engen Austausch mit Hebamme und Gynäkologen sein.
Wie viel Mutterschutz und Elternzeit steht einem bei Zwillingen zu?
Der Mutterschutz bei einer Zwillingsschwangerschaft beginnt wie bei allen Schwangeren sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin. Aber der Mutterschutz nach der Geburt verlängert sich um vier Wochen, also stehen einer Zwillingsmama dann statt acht Wochen zwölf zu.
Elternzeit kann für jedes Zwillingskind beantragt werden. Sie beträgt (inklusive Mutterschutz) also drei Jahre pro Kind. Die Elternzeit kann auch aufgesplittet werden und bis spätestens zum 8. Geburtstag der Kinder genommen werden.
Den Alltag mit Zwillingen organisieren
Keine leichte Aufgabe. Vor allem am Anfang und noch in der Schwangerschaft sind Zwillingseltern von Sorgen geplagt: „Schaffen wir das alles!“ Nein, und das ist auch okay! Baut euch ein Netz auf Helfern auf: Hebamme, Großeltern, Babysitter oder einfach gute Freunde… In der ersten Zeit oder in der fortschreitenden Schwangerschaft kann auch eine Haushaltshilfe für Entlastung sorgen. Checkt bei eurer Krankenkasse, ob ihr einen Anspruch auf Zuzahlung habt.
Zum Weiterlesen: "6 Tipps von Zwillingsmüttern für Zwillingsmütter", um den Alltag zu überstehen.
Zwillinge erziehen
Eure Zwillinge sind schon älter und langsam beginnt die Frage nach der Erziehung? In dem Artikel "Zwillinge erziehen: Worauf du achten solltest" möchten wir euch dafür Tipps an die Hand geben. Aber bitte vergesst nicht. Jedes Kind ist anders!