
Das nächste Mal, wenn ihr das Kinderzimmer betretet und den Drang verspürt, euer Kind zum Aufräumen aufzufordern, haltet doch mal einen Moment inne, sagt nichts, sondern schließt einfach die Tür (wenn ihr den Anblick nicht ertragt). Hier kommen drei gute Gründe, die Unordnung hinzunehmen:
- Fragt euch, wie wichtig ein aufgeräumtes Kinderzimmer wirklich ist. Vielleicht ist hier der passende Moment nachzugeben und sich die Energie aufzusparen für wichtigere "Kämpfe". Klar, es sollte nicht unhygienisch werden, aber wenn einfach nur Spielzeug herumliegt, wird das vermutlich niemandem schaden.
- Geht es eigentlich um das Kind oder um uns selbst? Das kennen wohl so ziemlich alle Eltern: Wir sehnen uns nach Kontrolle und Ordnung, weil so vieles im Leben chaotisch und unplanbar ist. Geht es hier also vielleicht vielmehr darum, dass wir uns ein ordentliches Kinderzimmer wünschen, weil wir das Chaos in unserem Inneren nicht gut ertragen? In dieser Frage geht es vermutlich nicht in erster Linie darum, was gut fürs Kind ist ...
- Heißt es nicht, Unordnung mache kreativ? Vielleicht könnt ihr euch gemeinsam mit eurem Kind auf ein paar Grundregeln einigen – Kleidung gehört in den Schrank, schmutziges Geschirr in die Küche, Müll in den Mülleimer – und ansonsten lasst eurem Kind doch einfach mal freien Lauf. Es ist wichtig für Kinder, dass sie einen Bereich haben, über den sie frei verfügen und entscheiden können. Und den sie sich so einrichten können, dass sie sich selbst wohlfühlen (das muss nicht unserem Verständnis von wohlfühlen entsprechen).